12.01.2015 21:18:00

Nowotny bleibt dabei - Hypo-Konkurs wäre Fehler gewesen

Nationalbankgouverneur Ewald Nowotny bleibt dabei: Ein Konkurs der Hypo Alpe Adria (heute Heta) Anfang 2009 wäre ein Fehler gewesen und hätte "eine Fülle von negativen Effekten ausgelöst". Er stehe auch heute zu seinem damaligen Rat, die Bank nicht pleitegehen zu lassen, sagte Nowotny am Montagabend beim NZZ.at Clubabend.

Die Probleme hätten sich einerseits über die Kärntner Landeshaftungen direkt für den öffentlichen Haushalt ergeben. Weiters habe man ein halbes Jahr nach dem Lehman-Zusammenbruch und den davon ausgelösten Wellen nicht abschätzen können, was die Folgewirkungen gewesen wären. Und schließlich hätte es über die Verflechtungen mit den anderen Hypos Probleme gegeben, zugleich wäre grundsätzlich die Rolle der heimischen Banken in Osteuropa in Mitleidenschaft gezogen worden. "Es war sicherlich richtig, keinen Konkurs zuzulassen", so Nowotny, er bekenne sich dazu, dass er damals massiv vor einem Konkurs gewarnt habe.

Ob dann bei der Notverstaatlichung jede Entscheidung richtig war, sei umstritten, dazu wolle er nicht Stellung nehmen. Aber ohne Einigung wäre die Bank am nächsten Morgen zugesperrt worden, erinnerte er.

Allerdings hätte sich Nowotny die sofortige Trennung von funktionierendem Bankgeschäft und Bad Bank gewünscht. Das habe er bereits am Morgen nach der Verstaatlichung empfohlen, aber "genau dieser Weg wurde in Österreich nicht begangen, weil der Eigentümer - auch legitimerweise - Bedenken hatte, dass es die Verschuldung sofort erhöht". Aber "das hat die Kosten nicht gesenkt".

Den Griss-Bericht zur Hypo habe er "mit Interesse gelesen, weil ich viel erfahren habe, das ich selber nicht wusste", so Nowotny. Den Schluss, den Griss zog, finde er aber "etwas apodiktisch". Dennoch sei er "eine gute Basis für die Arbeit im Untersuchungsausschuss".

(Schluss) tsk/chg

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