01.02.2016 14:21:40
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Nowotny: Märkte sollen von EZB-Entscheidungen nicht zu viel erwarten
BUDAPEST/FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Ewald Nowotny, hat auf die Gefahr von zu hohen Erwartungen an die geldpolitischen Entscheidungen der Notenbank hingewiesen. Er hoffe, dass die Marktteilnehmer die Lage vor der kommenden Zinsentscheidung im März "rationaler" einschätzen werden, sagte Nowotny am Montag vor Journalisten in Budapest. Vor der Zinsentscheidung im vergangenen Dezember seien die Erwartungen der Anleger an die geldpolitischen Beschlüsse "klar zu hoch gewesen", so der Chef der Notenbank von Österreich.
Anfang Dezember hatte die EZB zwar die Geldschleusen unter anderem durch eine Ausweitung des Kaufprogramms von Wertpapieren weiter geöffnet. Außerdem erhöhte die Notenbank den Strafzins für Einlagen der Geschäftsbank bei der EZB. Allerdings hatten sich die Markterwartungen in den Tagen vor den Beschlüssen stark hochgeschaukelt. Die Beschlüsse der EZB wurden daher als Enttäuschung wahrgenommen, und es kam zu heftigen Turbulenzen an den Finanzmärkten.
Seit Monaten versucht die EZB durch eine Lockerung der Geldpolitik gegen die schwache Teuerung im Währungsraum anzukämpfen. Wegen der Talfahrt der Ölpreise bleibt der Anstieg der Verbraucherpreise deutlich unter dem von der EZB anvisierten Ziel von mittelfristig knapp zwei Prozent, bei dem die Währungshüter die Preisstabilität als gewährleistet ansehen. Nowotny wollte ein Abrutschen der Inflation in den negativen Bereich in den kommenden Monaten nicht ausschließen, allerdings sollte die Teuerung in der zweiten Jahreshälfte wieder anziehen, sagte er./jkr/bgf
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