06.06.2014 13:15:00

Nowotny: Bei Zinspolitik auf absehbare Zeit unteren Rand erreicht

Nach der - einstimmig beschlossenen - historischen Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom gestrigen Donnerstag sieht der österreichische Notenbankgouverneur und EZB-Rat Ewald Nowotny bei den Leitzinsen jetzt den Boden erreicht.

Auf Fragen, ob es jetzt keine Zinssenkungen mehr geben werde, sagte Nowotny am Freitag, er glaube tatsächlich, "dass wir zumindest auf absehbare Zeit im Rahmen der Zinspolitik den unteren Rand erreicht haben".

EZB-Chef Mario Draghi hatte gestern Nachmittag bei seiner Pressekonferenz erklärt, er sei bei Bedarf bereit, noch mehr zu tun, die Geldpolitik falls nötig also weiter zu lockern. "Im Notfall sind wir - im Rahmen unseres Mandats - hier nicht fertig."

"Die Arbeit von Notenbanken ist nie zu Ende", sagte dazu das österreichische Ratsmitglied Nowotny auf Journalistenfragen.

Die EZB hat wegen der Konjunkturflaute und der drohenden Deflation in der Eurozone den Leitzins von 0,25 auf 0,15 Prozent gesenkt. Zudem müssen Banken nun Strafzinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Schließlich soll die Kreditvergabe an Haushalte und Unternehmen - vor allem mit Blick auf Südeuropa - mit billigem Notenbankgeld im Volumen von bis zu 400 Mrd. Euro angekurbelt werden.

(Schluss) rf/cri/kre

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