12.11.2013 13:29:00
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Nowotny - "Zinsen werden noch lange niedrig bleiben"
Mehrfach war aus der Führungsriege der EZB zuletzt zu vernehmen gewesen, mit der jüngsten Zinssenkung habe man noch nicht sämtliche Munition verschossen. Allerdings lassen die Notenbanker nicht gerne in die Karten schauen, was sie sonst noch im Talon haben könnten. Die "Forward Guidance" der EZB, mit der sie sich geldpolitisch im Voraus festlegt, betreffe nur die Zinsen, betonte Nowotny im Rahmen einer von Pioneer Investments veranstalteten Podiumsdiskussion in Wien. Ein Instrument, mit dem die EZB Einfluss nehmen könne, seien etwa Änderung bei der Loan to Value Ratio (Verhältnis des Darlehensbetrages zum Beleihungswert einer Kreditsicherheit, Anm.).
Was die jüngste Leitzinssenkung der EZB angeht, hätte es Nowotny nach eigenen Angaben vorgezogen, die Entwicklung noch länger zu beobachten um ein umfassenderes Bild zu haben. Insgesamt seien die Inflationserwartungen stabil, betonte Nowotny. Sollte sich die Situation ändern, wäre aber jedenfalls die Deflationsseite die relevantere.
Asmussens Forderung nach mehr Transparenz über die EZB-Entscheidungen - der Deutsche hatte eine Offenlegung des Abstimmungsverhaltens im EZB-Rat gefordert - sieht Nowotny "sehr skeptisch", was eine kurzfristige Veröffentlichung angeht.
Das sich die Konjunktur in Europa und die Lage auf dem Arbeitsmarkt bald erholen werden, glaubt Nowotny nicht. "Es gibt keinen schnellen Ausweg." Ein kleines Land wie Schweden habe seine Wirtschaft über die Exporte ankurbeln können, und auch Deutschland habe einen Exportüberschuss - die Eurozone insgesamt aber nur einen leichten, und das sei nicht genug, um die Krise zu überwinden. Wichtige wäre auch eine Steigerungen der internen Nachfrage. Es gebe zwar eine expansive Geldpolitik, aber auch eine sehr restriktive Fiskalpolitik.
(Schluss) ivn/sp
WEB http://www.oenb.at/ http://www.ecb.int
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