Norwegen und China legen Streit nach Nobelpreis für chinesischen Dissidenten bei

   OSLO (AFP)-- Sechs Jahre nach der Verleihung des Friedensnobelpreises an einen chinesischen Dissidenten haben Norwegen und China ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. "Wir haben keine Zugeständnisse gemacht, aber wir haben über lange Zeit vertrauensbildende Maßnahmen ergriffen", sagte die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg am Montag zu der Annäherung. In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigte Oslo unter anderem sein Bekenntnis zur Ein-China-Politik und zur territorialen Integrität Chinas.

   Die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern und die Gespräche über Freihandel waren auf Eis gelegt worden, nachdem der chinesische Menschenrechtsaktivist Liu Xiaobo im Jahr 2010 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war. Er ist in China wegen "Subversion" inhaftiert. Nach norwegischen Medienberichten hatte Peking von Oslo eine offizielle Entschuldigung für die Preisverleihung verlangt, was Norwegen aber mit Verweis auf die Unabhängigkeit des Nobel-Komitees abgelehnt habe.

   Chinas Regierungschef Li Keqiang erklärte nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua nun, er hoffe, dass "ein neues Kapitel der bilateralen Beziehungen" beginnen könne. Solberg räumte ein, dass ihr Land wegen der Verstimmungen wirtschaftlich gelitten habe. So habe Norwegen nicht in demselben Maße wie andere Länder von dem "enormen Aufschwung" in China profitieren können. Die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen bedeutet auch, dass nun die Gespräche zwischen beiden Ländern über ein Freihandelsabkommen wieder aufgenommen werden können.

   DJG/apo

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   December 19, 2016 09:53 ET (14:53 GMT)- - 09 53 AM EST 12-19-16