Neue Managementstruktur 21.05.2015 13:11:00

Nordex-Aktie unter Druck: Chef Zeschky verlässt Unternehmen

Zeitweise verloren die Anteilsscheine von Nordex mehr als zwei Prozent im Donnerstagshandel an der Frankfurter Börse und waren damit Schlusslicht im TecDAX. Schuld am Kursrutsch ist der überraschende Abgang an der Nordex-Spitze: Konzernchef Jürgen Zeschky verlässt den Windanlagenbauer - er hatte das Unternehmen nach einer schweren Krise wieder auf Kurs gebracht. Sein Nachfolger soll der bisherige Vertriebsvorstand Lars Bondo Krogsgaard werden. Ursache für den Rückzug Zeschkys Ende Mai seien persönliche Gründe, teilte das Unternehmen am Mittwochabend nach Börsenschluss mit.

Zeschky hatte das Ruder in der Krise 2012 übernommen und das Hamburger Unternehmen wieder in die Gewinnzone manövriert. Unter seiner Führung konzentrierte sich Nordex auf sein Kerngeschäft mit besonders effizienten Windanlagen. Unter anderem verabschiedete sich das Unternehmen von teuren Plänen für Windräder auf hoher See. Insbesondere in Deutschland zog sich die Installation von Offshore-Parks wegen hoher Kosten und Unsicherheit über die Rechtslage lange hin. Zudem zog sich Nordex weitgehend aus China und den USA zurück und machte ganze Werke dicht.

Zeschky ordnete auch die Beziehungen mit Zulieferern und verbesserte die Abläufe beim Aufbau der Windanlagen. Zuletzt gelang außerdem der Abschluss eines besseren Kreditvertrags. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen seinen Gewinn auf 39 Millionen Euro fast vervierfacht, schon dieses Jahr nimmt Nordex dank eines starken Starts die Marke von zwei Milliarden Euro Umsatz ins Visier - zwei Jahre früher als ursprünglich geplant.

Ein Händler sagte am Morgen, die Nachricht von Zeschkys Abgang dürfte auf der Aktie lasten. Schließlich sei der Manager in der Finanzwelt angesehen und stehe für das steile Wachstum des Unternehmens der vergangenen Jahre. Ein anderer Börsianer sagte, dass auch der neue tonangebende Mann Krogsgaard in starkem Maße zu der Entwicklung beigetragen habe. Für die Strategie des Unternehmens sehe er daher kein Risiko.

Der bisher für Vertrieb und Service verantwortliche Krogsgaard wird nun die Geschäfte zusammen mit dem Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold führen. Neben den beiden Vorständen wird es künftig ein aus verschiedenen Führungskräften bestehendes sogenanntes Executive Committee geben. Dieses werde sich unter der Leitung von Krogsgaard sowohl strategischen Themen als auch übergeordneten operativen Aufgaben widmen.

Zwischen dem Managementumbau und dem Abgang des bisherigen Vorstandsvorsitzenden gebe es keinen inhaltlichen Zusammenhang, sagte ein Nordex-Sprecher auf Anfrage.

/he

ROSTOCK (dpa-AFX)

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