Insgesamt 122 Tonnen 24.11.2014 13:05:00

Niederlande holen Gold aus den USA zurück

Die Rückholaktion habe kürzlich stattgefunden, teilte die Zentralbank laut Medienberichten am vergangenen Freitag mit.

Die nationalen Goldreserven der Niederlande von insgesamt 612,5 Tonnen würden nun zu 31 Prozent in Amsterdam, 31 Prozent in New York, 20 Prozent im kanadischen Ottawa und 18 Prozent in London aufbewahrt.

"Mit der Anpassung schließt sich die niederländische Zentralbank anderen Banken an, die einen größeren Teil ihres Goldes im eigenen Land aufbewahren", erklärte die Zentralbank. Zusammen mit einer gleichmäßigeren Verteilung der Goldreserven könnte dies auch einen positiven Effekt auf das öffentliche Vertrauen haben.

Aktuell gibt es in der Schweiz eine intensive Debatte über die Goldreserven des Landes. Unter dem Motto "Rettet unser Schweizer Gold - Volksvermögen schützen" sind fünf Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, darüber abzustimmen, ob die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Goldreserven auf 20 Prozent aller Aktiva fast verdreifachen sowie sämtliche Goldbestände im Ausland heimholen muss und künftig kein Gold mehr verkaufen darf.

Auch in Österreich hat es in den letzten Jahren immer wieder Forderungen gegeben, die Geldreserven der Nationalbank zurückzuholen. Erst kürzlich forderte FPÖ-Nationalratsabgeordneter Gerhard Deimek eine andere Goldpolitik der Nationalbank. Die OeNB sollte ihren physischen Goldbestand erhöhen und die im Ausland lagernden heimischen Goldreserven zurückholen.

Die Nationalbank hält derzeit 280 Tonnen Goldreserven. 80 Prozent lagern in London, 3 Prozent in Zürich und 17 Prozent in Österreich.

Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny äußerte sich zuletzt im Mai 2012 zu diesen Forderungen. Ein Teil der Bestände der Zentralbank befänden sich im europäischen Ausland an den Goldhandelsplätzen Zürich und London und seien - ebenso wie der in Wien gelagerte Teil - sicher verwahrt, erklärte Nowotny. Bei der Verbuchung und den Aussagen zu dem Gold müsse man auf europäische und internationale Richtlinien Rücksicht nehmen, darüber hinaus sei die Bank bemüht, in Sachen Gold "möglichst transparent" zu sein.

Österreich hat 2002 noch 381 Tonnen Gold besessen und in den Folgejahren 38 Tonnen Gold verkauft, zu einer Zeit, als die Nationalbank hohe Gewinne an das Budget ausschütten musste oder ausgeschüttet hat. 1988 hatte die Nationalbank freilich noch 658 Tonnen Gold besessen. Der Goldpreis war bis 2001 verfallen und hatte erst danach wieder zu steigen begonnen. Seit 2006 hat die österreichische Nationalbank kein Gold mehr verkauft.

ggr/pro

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