10.06.2014 13:52:32
|
Niederländische Zentralbank kappt Wachstumsprognose
Von Maarten van Tartwijk
AMSTERDAM--Nach einem schwachen Quartal hat die niederländische Zentralbank die Wachstumsprognose 2014 der fünftgrößten Eurozone-Volkswirtschaft deutlich gekappt, sieht das Land aber langsam aus einer zweijährigen Rezession herauskommen. Zugleich senkte sie die Inflationserwartungen.
In ihrer halbjährlichen Ausblick geht die Nederlandsche Bank nur noch von einem 0,2-prozentigen Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr aus. Im Dezember waren es noch 0,5 Prozent gewesen. Auslöser für die Korrektur war die Flaute im ersten Quartal mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 1,4 Prozent. Dieser resultierte aus dem Einbruch der Gasförderung aufgrund des milden Winters.
Mittelfristig ist aber die Zuversicht bei der Zentralbank gewachsen, dass die Wirtschaft wieder Tritt fasst. Das zeigt sich in der für 2015 auf 1,6 von bislang 0,9 Prozent angehobenen Prognose. Auch im Folgejahr soll das Wachstum 1,6 Prozent erreichen, jeweils gestützt durch den steigenden inländischen Konsum und einem Anziehen des Immobilienmarktes.
"Die niederländische Konjunktur verbessert sich langsam aber erkennbar und wird 2015 deutlicher an Fahrt aufnehmen", heißt es in dem Bericht wörtlich.
Die Teuerung dürfte indes weiter zurückgehen. Bei den Verbraucherpreisen rechnet die Zentralbank nun mit einer Jahresrate von lediglich 0,5 statt 1,0 Prozent. Für 2015 und 2016 erwartet sie 0,7 bzw 1,0 Prozent.
Die am vergangenen Donnerstag angekündigten Maßnahmen der EZB zur Ankurbelung der Kreditvergabe und der Konjunktur werden nach Einschätzung von Job Swank, dem für Geldpolitik und Finanzstabilität zuständigen Direktor der Zentralbank, wohl nur einen "indirekten Einfluss" auf die Niederlande haben.
"Wenn man genug Geld in die Volkswirtschaften der Eurozone pumpt, wird sich dies auf die Preise auswirken. Das heißt aber nicht, dass das Geld letztlich in den Niederlanden ankommt", sagte er.
Mit Blick auf die Kreditförderung durch die EZB sagte er, dass es bei den niederländischen Banken kaum Probleme bei der Refinanzierung gebe. Das Kernproblem liege eher in der mangelnden Nachfrage kleinerer Unternehmen, von denen viele mit den Folgen der Rezession und einer hohen Schuldenlast zu kämpfen hätten. Gerade diese Unternehmen müssten zunächst ihr Eigenkapital stärken, sonst drohten den Banken Kreditverluste.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/DJN/smh/jhe
(END) Dow Jones Newswires
June 10, 2014 07:34 ET (11:34 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 07 34 AM EDT 06-10-14
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!