15.10.2013 20:20:34
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Neuer Streit um EU-Defizitberechnung
LUXEMBURG (dpa-AFX) - Bei der Berechnung von Haushaltsdefiziten gibt es neuen Streit in der EU. EU-Währungskommissar Olli Rehn berichtete am Dienstag in Luxemburg nach Beratungen mit den europäischen Finanzministern, er wolle unter ganz bestimmten Bedingungen öffentliche Investitionen beim Beurteilen von Sparanstrengungen berücksichtigen. Kritik kam unter anderem von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Mit einer "Uminterpretation von Kriterien" könnte Vertrauen zerstört werden, warnte er.
Es geht dabei um das sogenannte strukturelle Defizit, bei dem Sonderfaktoren wie Konjunktureinflüsse ausgeblendet werden. Das Strukturdefizit ist bei der Beurteilung der Mitgliedsländer in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden. Rehn will öffentliche Investitionen nur in Anschlag bringen, wenn Länder mit ihrem nominalen Defizit nicht die Maastrichter Neuverschuldungsgrenze von drei Prozent der Wirtschaftsleistung brechen. Außerdem müssten die Investitions-Vorhaben von der EU kofinanziert werden. Die Kommission ist die Hüterin des Euro-Stabilitäts- und Wachstumspaktes und hat bei Budgetüberwachung weitgehende Kompetenzen./trs/cb/DP/jsl
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