Bereits im März des Vorjahres konnte die Bundesfinanzierungsagentur (OeBFA) eine Anleihe mit negativer Rendite emittieren. Diese lag damals aber "nur" bei minus 0,03 Prozent.
Auch die im Februar erstmals begebene zehnjährige Bundesanleihe erzielte bei der heutigen Auktion sehr gute Konditionen für die Republik: Für 400 Mio. Euro erhielten die Investoren eine Verzinsung von durchschnittlich 0,612 Prozent. Das sind um 15 Basispunkte weniger als bei ihrer Erstbegebung im Februar.
Im zehnjährigen Laufzeitenbereich lagen die Zinsen allerdings schon einmal tiefer. Im April 2015 konnten zehnjährige Bundesanleihen für 0,25 Prozent emittiert werden. Dies hat laut Stix damit zu tun, dass die Zinskurve steiler geworden ist, was wiederum mit der bevorstehenden Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammenhänge. Gerüchten zufolge dürfte es dabei am Donnerstag dieser Woche zu einer weiteren Reduktion der Einlagenzinsen für Banken bei der EZB auf minus 0,30 oder sogar bis minus 0,50 Prozent kommen. "Die EZB nimmt aber nur Papiere, die besser verzinst sind, als dieser Zinssatz", so Stix. Somit kämen österreichische zehnjährige Anleihen dann wohl nicht mehr in Frage.
Mit der Nachfrage ist Stix mehr als zufrieden. Das zehnjährige Papier habe mit einer fast dreifachen Überzeichnung den besten Wert seit März 2015 erreicht. Die 2,2-fache Überzeichnung für die Fünfjährige sei ein guter Mittelwert.
Inzwischen notieren laut dem OeBFA-Chef rund 60 Prozent aller ausstehenden österreichischen Bundesanleihen mit negativen Zinsen. Das entspreche etwa einem Volumen von rund 120 Mrd. Euro.
Die Zinsabstände zu den deutschen Benchmark-Anleihen seien ziemlich konstant geblieben. Die lange zehnjährige Emission werde mit einem Aufschlag von 40 Basispunkten und die fünfjährige Anleihe mit 17 Basispunkten gehandelt.
Mit den beiden heutigen Emissionen sind 35 Prozent des für heuer geplanten Finanzierungsvolumens von 27 bis 30 Mrd. Euro erreicht worden. "Wir sind somit im Plan", sagte Stix.
WEB http://www.oebfa.at/
Weitere Links: