Franken belastet |
18.08.2016 12:20:00
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Nestlé wächst immer langsamer
Bulcke sprach von "historischen Tiefstständen" bei den Preiserhöhungen im ersten Halbjahr. Der Konzern kämpft weiter mit der schwachen Teuerung in entwickelten Ländern, wie Finanzchef François-Xavier Roger in einer Telefonkonferenz sagte. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres konnte Nestlé die Preise lediglich um 0,7 Prozent anheben. In der wichtigen Region Europa, Naher Osten und Nordafrika sackten die Preise gar um 0,4 Prozent ab, auch in Asien/Ozeanien bekam Nestlé weniger. Besser lief es hingegen in Schwellenländern - wo Nestlé aber teilweise Währungsturbulenzen wie in Lateinamerika in die Quere kamen.
Aus eigener Kraft kletterte der Umsatz im ersten Halbjahr lediglich um 3,5 Prozent und damit weniger als von Analysten geschätzt. Weil auch der starke Franken und Verkäufe Umsatz kosteten, stiegen die Erlöse insgesamt um 0,7 Prozent auf 43,2 Milliarden Schweizer Franken. Nestlé-Chef Paul Bulcke blieb dennoch dabei, dass auf das Jahr gerechnet ein Wachstum aus eigener Kraft von wie im Vorjahr rund 4,2 Prozent erreicht werden soll. In den kommenden Monaten dürfte sich das schwache Preisumfeld ein wenig erholen, sagte er. An der Börse kam der Optimismus an: Die Aktie lag am Vormittag mit 0,3 Prozent leicht im Plus.
In China habe sich der zuvor zweistellig wachsende Markt für Nahrungsmittel und Getränke beträchtlich verlangsamt, sagte Finanzchef Roger. Im zweiten Quartal schrumpfte das Geschäfte sogar. Die Marktanteile seien jedoch gesteigert worden. Das Geschäft mit Fertiggerichten im Land stockt allerdings weiter - mit dem Investment in die chinesische Tochter Yinlu hatte Nestlé den Bedarf an Fertiggerichten bei wachsendem Wohlstand überschätzt. Neue Produkte sollen die Wende bringen.
Die operative Marge legte um 0,3 Prozentpunkte auf 15,3 Prozent zu. Dabei profitierte Nestlé von niedrigeren Milchpreisen in Asien. Zudem waren ein Jahr zuvor Kosten für einen Rückruf und einen Verkaufsstopp von Maggi-Nudeln wegen erhöhter Bleiwerten in Indien angefallen. Das Geschäft mit abgefülltem Wasser lief zudem in Entwicklungsländern rund und wurde dank der Premiummarken S. Pellegrino und Perrier lukrativer. Trotz des "deflationären Umfelds" und schlechteren Wetters in Frankreich und Italien wuchs das Segment auch in Industrieländern.
Der Gewinn unter dem Strich ging bei den Schweizern wegen eines Steuereffekts um gut 9 Prozent auf 4,1 Milliarden Franken zurück. Die Produktivität und der sogenannte nachhaltige Gewinn sollen sich - Wechselkurseffekte ausgeklammert - nach wie vor verbessern. Im ersten Halbjahr stieg dieser je Aktie um fast 6 Prozent.
Anfang kommenden Jahres wird Fresenius-Chef Ulf Schneider für Bulcke auf dem Chefsessel bei Nestlé Platz nehmen. Im Interview mit dem "Manager-Magazin" (Freitag) riet Bulcke seinem deutschen Nachfolger, erforderliche Änderungen entschlossen anzugehen. "Man muss das Unternehmen ab und zu wachrütteln, sonst wird die Organisation selbstzufrieden und satt", sagte er dem Blatt. Bulcke selbst hat bereits eine Vereinfachung des Angebots angestoßen: Er senkte die Zahl der Einzelartikel von 125.000 auf 77.000/men/stb
VEVEY (dpa-AFX)
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