ATX und DAX unentschlossen 14.09.2015 17:48:00

Nervöser Handel zum Start in eine wegweisende Woche

Das Auf und Ab ging auch am ersten Tag der neuen Handelswoche weiter. Die Woche steht dabei ganz im Zeichen der anstehenden Leitzinsentscheidung in den USA am Donnerstagabend - die drohende Zinswende lähmt die Euphorie der Anleger. Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research sagt im Vorfeld der Entscheidung durch die US-Notenbank Fed: "Alles wartet am Freitag auf die Reaktion nach der Zinsentscheidung und den großen Verfall an den Terminmärkten." Anleger in Deutschland müssen laut Saurenz bis dahin mit einem Rumdümpeln des DAX knapp oberhalb von 10.000 Punkten rechnen. Das deutsche Börsenbarometer schloss den Montagshandel um 0,1 Prozent marginal fester bei 10.132 Zählern.

Auch am heimischen Aktienmarkt bleiben die Investoren in Hab-Acht-Stellung. Seit dem Kursabsturz Mitte August tut sich der Wiener Börsenindex schwer, die Marke um 2.300 Punkte zu erreichen oder gar zu überschreiten. Damals rutschten weltweit die Kurse wegen der Sorgen um die chinesische Konjunktur ab. Über der psychologisch wichtigen Marke von 2.300 Punkten konnte der ATX zuletzt am 3. September aus dem Handel gehen. Zum Wochenstart ging es um 0,2 Prozent auf 2.266 Punkte südwärts.

Experten zu US-Zinsentscheid unterschiedlicher Meinung

Die Chancen auf eine Zinserhöhung in den USA bewerten Börsenexperten völlig unterschiedlich. Während an den Finanzmärkten eine Zinserhöhung in dieser Woche ausgepreist ist, sehen Analysten immer noch starke Argumente für höhere Zinsen: Der Arbeitsmarkt befindet sich in guter Verfassung, die Arbeitslosenquote deutet schon seit einiger Zeit auf Vollbeschäftigung hin und auch die Unterbeschäftigung ist deutlich zurückgegangen. Der private Konsum läuft ebenso gut wie der Häusermarkt.

Allerdings ist auch die Gefahr einer Aktienblase an den chinesischen Märkten nicht gebannt. Außerdem ist die Inflation in den USA nach wie vor sehr niedrig. Die Preisentwicklung bei Öl und anderen Rohstoffen spricht zumindest nicht dagegen, dass das noch eine Weile so bleibt.

Ohne klare Anzeichen, die für oder gegen eine Zinswende in den USA sprechen, dürfte die Kursentwicklung der Leitindizes in Österreich und Deutschland weiter volatil bleiben. Anleger sollten deshalb weiter Abwarten und das Geschehen von der Außenlinie beobachten.



Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at

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