13.04.2016 13:07:00

Nationalbank - Österreichs Banken beim Kapital in EU am unteren Ende

Österreichs Banken haben im Vergleich zu ihren Konkurrenten in Europa immer noch schwache Kapitalpolster. Sie sind zwar voller geworden in den letzten Jahren, sind aber weiter unterdurchschnittlich gefüllt. Hinter den Österreichern liegen im Kreis der 28 EU-Länder nur noch die Banken in Italien, Spanien und Portugal.

Darauf machte am Mittwoch im Klub der Wirtschaftspublizisten Nationalbankdirektor Andreas Ittner aufmerksam. Einmal mehr rief er die österreichischen Institute zur weiteren Kapitalstärkung und Steigerung der Profitabilität auf.

Die Banken in Österreich sind, nachdem vor allem 2014 mit teuren Abschreibungen im Osten Übertreibungen der Vergangenheit beseitigt worden seien, jetzt besser beisammen als vorher. Bei der Kapitalausstattung hatte die Aufsicht Druck gemacht. Weil die europäischen Konkurrenten gerade beim Kapital aber mehr machten, sind die Österreicher hier in Relation hinter Wettbewerber gefallen.

Nur Banken mit einem funktionsfähigen Geschäftsmodell würden mittelfristig überleben, sagte Ittner heute. "Und nur jene, die vom Markt verstanden würden", und sei es in Nischen.

"Banken, die dem Wettbewerbsdruck nicht standhalten, werden wohl geordnet aus dem Markt ausscheiden müssen."

Auch wenn die Gewinne 2015 der österreichischen Kreditinstitute wieder Vorkrisenniveau erreicht hätten, will die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) nicht von einer Normalisierung reden. Die Branche stöhnt unter mageren Zinsspannen. Für Kreditwertberichtigungen mussten die Institute zuletzt weniger Geld zur Seite legen. Das dürfte aber wieder umschwenken: Denn sobald die Zinsen anziehen, wird wieder mit mehr Kreditausfällen gerechnet.

(Schluss) rf/ggr

WEB http://www.oenb.at/

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