11.09.2013 14:26:00

Nach Ägypten-Krise und schwachem Sommer Air Berlin-Ziel unter Druck

Air Berlin--Chef Wolfgang Prock-Schauer hält nach wie vor am Ziel fest, 2013 operativ keinen Verlust mehr zu schreiben. "Ich bleibe dabei. Aber es gibt Herausforderungen", gab der Österreicher am Mittwoch bei einem Luftfahrtsymposium in Wien vor Journalisten zu. Er sei optimistisch, das hinzubekommen. Würde er nicht daran glauben, müsste er ja gegensteuern.

Der heiße Sommer mit Temperaturen bis zu 40 Grad in Deutschland und Österreich habe in der Zeit viele von Flugreisen in Mittelmeerregionen abgehalten. Dafür boomten Nordseebäder und der Österreich-Tourismus. Damit liefen die so relevanten Sommermonate bei Air Berlin schwach. Die Reisewarnung für Ägypten setzte dem Konzern zusätzlich zu, über die Einnahmenausfälle daraus machte Prock-Schauer heute aber keine Angaben.

Somit würden nun die Monate September und Oktober entscheidend für einen heurigen Breakeven beim operativen Ergebnis EBIT, wurde eingeräumt.

Im Markt herrschten zuletzt Zweifel, dass das 400 Millionen schwere Sparprogramm bis 2014 reicht, um die Sanierung zu schaffen. Prock-Schauer sagte, jeder Manager müsse immer wieder nachjustieren. "Aber wenn wir die 400 Millionen sauber hinkriegen, ist schon viel erreicht".

Dass, wie in deutschen Magazinen angedeutet, im Sparprogramm die österreichische Tochter Niki gefährdet sein könnte, stellte Prock-Schauer in Abrede. Über Niki stehe nicht einmal ein Fragezeichen. Sie sei eine absolut effiziente Airline, Wien sei ein guter Markt. Er sehe das äußerst positiv. Niki solle - ungeachtet der Vereinheitlichung des Business-Modells im ganzen Konzern - vielmehr eine gewisse Autonomie behalten.

Dass die Niki-Beschäftigten bald nicht mehr über die firmeneigene Personalleasinggesellschaft beschäftigt, sondern direkt bei der Airline angestellt werden, sei als Forderung der Gewerkschaft an die Firma herangetragen worden. Das Management habe erklärt, darüber zu diskutieren. "Das muss man sich anschauen", sagte Prock-Schauer.

Für den Air-Berlin-Chef ist die ganze Airlinebranche in einer Krise. Auch die Branchenriesen hätten ihre Hausaufgaben zu machen. Er erwartet eine "totale Umstrukturierung" und die Flugindustrie müsse ihre Balance erst wiederfinden. Air Berlin war mit Zukäufen und organisch rasant gewachsen, praktisch zeitgleich griff die Finanzkrise um sich. Prock-Schauer findet aber, dass es gerade die "kritische Größe" sei, die jetzt in den Märkten Deutschland, Österreich und der Schweiz helfe. "Der Markt schreit hier nach einer starken zweiten Gesellschaft" neben Lufthansa, Austrian und Swiss.

(Schluss) rf/stf

ISIN GB00B128C026 WEB http://www.airberlin.com http://www.flyniki.com

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