Herrlichkeit verschwunden 08.10.2014 17:45:00

Nach ATX könnte auch DAX auf neues Jahrestief fallen

Der Oktober ist für den heimischen ATX alles andere als ein "Goldener Oktober". Seit Anfang des Monats setzt der österreichische Leitindex seine Abwärtsbewegung, die bereits im Juni einsetzte, beschleunigt fort. Über zweieinhalb Prozent büßte das Börsenbarometer seit 1. Oktober ein. Innerhalb einer Woche fiel der ATX von 2.190 Punkte auf unter 2.125 Zähler - damit markiert der ATX seit Tagen ein Jahrestief nach dem anderen.

Dieses Schicksal könnte bald auch dem deutschen Leitindex DAX winken. Die wichtige Unterstützung bei 9.000 Punkten wurde inzwischen durchbrochen, nun droht auch die nächste Stabilisierung bei 8.903,49 Punkten zu fallen. Diese Marke ist das Jahrestief, das der DAX Mitte August markiert hatte. Seitdem konnte der deutsche Leitindex zeitweise wieder zulegen und bis auf 9.800 Punkte klettern - die Hoffnung auf neue Höchststände um 10.000 Punkte war plötzlich da. Doch mit der Herrlichkeit war es schnell wieder vorbei, der DAX verlor in den folgenden Wochen kontinuierlich. Seit 1. Oktober büßte der deutsche Leitindex annähernd 3,5 Prozent ein und fiel damit noch schneller als der heimische ATX.


Wie geht es weiter mit ATX und DAX?

Für die Leitindizes in Österreich und Deutschland stehen die Zeichen stehen derzeit nicht auf Erholung. Die Anleger kämpfen mit vielen Unsicherheiten wie Konjunktursorgen und einer gesenkten globalen Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds. Auch die weltweiten Krisen drücken die Stimmung an den Börsen - ob IS-Miliz im Nahen Osten, Ebola-Seuche in Westafrika oder Studentenproteste in Hongkong.

Doch über allem steht die Geldpolitik der Notenbanken. Muss die Europäische Zentralbank die Geldpolitik weiter lockern? Dass die EZB unter anderem Wertpapiere aufkauft, die ein Kreditrating von teilweise weniger als "BBB-" (Junk- oder Ramsch-Rating) haben, reicht den Investoren derzeit nicht aus. Sie wollten vor einer Woche eine genaue Angabe über das Volumen der Wertpapierkäufe haben, doch EZB-Chef Mario Draghi sagte nur, es sei "schwer, eine Summe zu nennen". Im Anschluss an die EZB-Ratssitzung fiel der DAX kräftig - und konnte sich seitdem nicht mehr erholen - obwohl inzwischen bekannt ist, dass die EZB Wertpapiere im Wert von bis zu einer Billion Euro aufkaufen könnte.

Auch die US-Notenbank steht im Fokus. Die Anleger fragen sich, wann die Fed die Zinsen für die USA erhöht. Der Chef der New Yorker Notenbank, William Dudley, hält inzwischen eine Zinserhöhung Mitte 2015 für wahrscheinlich. Das könnte den Anlegern die gute Laune endgültig nehmen. Die Zeiten des billigen Geldes könnten dann erst einmal vorbei sein.


Von Markus Gentner

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ATX 4 146,21 0,94%