Riesige Abschreibungen 11.03.2014 14:30:00

Bank Austria 2013 mit Rekordverlust

Weil alle Firmenwerte von Banktöchtern in Zentral/Osteuropa auf null gestellt wurden, bleibt unterm Strich im Abschluss der Wiener UniCredit-Tochter ein Nettoverlust von 1,6 Mrd. Euro. Das gab die Bank am Dienstagnachmittag bekannt.

Die österreichische UniCredit-Tochter spricht von einem "nicht kapitalquotenwirksamen Buchverlust von 1,6 Milliarden Euro".

Offiziell zum Verkauf gestellt wurde die ukrainische Tochter Ukrsotsbank. 2013 werden für die Tochter in dem Krisenland noch 256 Mio. Euro Verlust gemeldet.

Das Betriebsergebnis sei 2013 um 7,2 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro angestiegen, hieß es weiter.

Doch nicht nur auf Banktöchter haben die Bank Austria und ihre Mailänder Konzernmutter UniCredit Milliardenabschreibungen gebucht. Auch für faule Kredite wurden die Vorsorgen 2013 kräftig erhöht, nämlich um jeweils fast die Hälfte.

Im ganzen UniCredit-Konzern wurden 13,7 Milliarden Euro für faule Kredite zur Seite gelegt. Das war mehr als drei Mal so viel wie Analysten geschätzt haben. Wie andere Banken auch ist die UniCredit-Gruppe dabei, vor dem EZB-Stresstest ihre Bilanz aufzuräumen.

In der Bank Austria - im UniCredit-Konzern für Österreich und Osteuropa zuständig - ist der Kreditrisikoaufwand 2013 um 49 Prozent auf 1,44 Mrd. Euro angestiegen. Während die Kreditrisikokosten in Österreich nur leicht von 208 auf 219 Mio. Euro zunahmen, mussten für notleidende Kredite bei den Töchtern in Zentral/Osteuropa 1,22 Mrd. Euro (Vorjahr: 761 Mio. Euro) beiseite gelegt werden.

Die höheren Kreditrisikokosten wurden, so hieß es in der Bank Austria-Mitteilung, nur teilweise durch einen Sondererlös aus dem Verkauf der Versicherungssparte in der Türkei ausgeglichen. Trotzdem stellte die Osteuropa-Division mehr als drei Viertel des Gesamterfolgs der Bank Austria.

Wie es bei der Jahrespressekonferenz in Wien weiter hieß, haben Bankensteuern in Österreich und Zentral/Osteuropa das Ergebnis der Bank Austria 2013 mit 209 Mio. Euro belastet.

Die UniCredit hat am Dienstag nicht nur reinen Tisch gemacht mit den Bilanzansätzen der Töchter, sondern auch ein adaptiertes Sparprogramm vorgestellt. Damit will der Konzern die Kosten bis zum Jahr 2018 um 1,3 Mrd. Euro pro Jahr reduzieren.

Die Bank Austria hat Ende des Vorjahres eine neue Welle beim Personalabbau in Österreich angekündigt. Davon sind bis 2015 bis zu 850 Leute betroffen. Bankchef Willibald Cernko sagte heute, er wolle dieses Restrukturierungsprogramm sozialverträglich und für jede Seite wirtschaftlich sinnvoll abwickeln. Ein Schwerpunkt sind neue Teilzeitangebote, "an alle, die Interesse haben", auch für Führungskräfte. "Wer bei uns aufzeigt und Teilzeit arbeiten will, hat sich nicht von seiner Karriere verabschiedet."

(APA) rf/cri/tsk

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