Italien herabgestuft |
10.07.2013 16:38:00
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S&P senkt Italien-Rating wegen schwacher Wachstumsaussichten
Das geringe Wachstumspotenzial Italiens gehe zu einem großem Teil auf strukturelle Verkrustungen am Arbeit- und Gütermarkt zurück, erklärte S&P. Die Löhne seien nicht im Einklang mit der Produktivität, was auf der Wettbewerbsfähigkeit des Landes laste. Im Resultat seien die Lohnstückkosten in Italien stärker als in irgendeinem anderen Land der Eurozone gestiegen. Als weiteres Indiz verweis S&P darauf, dass der Anteil Italiens am Welthandel zwischen 1999 und 2012 um rund ein Drittel gesunken sei.
Die Ratingagentur führt auch die hohe Staatsverschuldung ins Feld. S&P rechnet damit, dass der Schuldenberg bis Ende 2013 auf 129 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen wird, eine der höchsten Raten unter allen bewerteten Staaten. Die Projektionen verwiesen darauf, dass die Verschuldungsquote nicht sinken werde, solange Italien nicht einen Primärüberschuss von rund fünf Prozent des BIP erreiche, hieß es.
Bei einem Primärüberschuss - ohne Berücksichtigung der Zinszahlungen auf die Staatsschulden - besteht die Chance, dass die Staatsschuld abgebaut wird. Wichtige Faktoren sind dabei aber auch die Wirtschaftsentwicklung und die Höhe der Zinskosten.
Im März hatte Fitch sein Italien-Rating auf BBB gesenkt, eine Stufe über der S&P-Note. Konkurrent Moody's hatte im April sein Rating von Baa2 bestätigt; nach der Abstufung liegt die Bewertungen von S&P und Moody's gleichauf.
DJG/apo/brb
Dow Jones Newswires
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