09.07.2013 16:32:32

EU-Parlament peilt Frauenquote für den Mittelstand an

    BRÜSSEL (dpa-AFX) - Das EU-Parlament peilt eine Frauenquote für den Mittelstand an. Die Berichterstatterinnen der beiden größten Fraktionen, Christdemokraten und Sozialdemokraten, sprachen sich am Dienstag in Brüssel dafür aus, auch kleine und mittlere Unternehmen zur Quote von mindestens 40 Prozent Frauen in Aufsichtsräten zu verpflichten. Die EU-Kommission plant dies bisher nur für Firmen ab 250 Mitarbeitern. Doch die federführend zuständigen EU-Parlamentarierinnen, die Griechin Rodi Kratsa-Tsagaropoulou und die Österreicherin Evelyn Regner, wollen alle Firmen einbeziehen. Kritik daran kam von Liberalen und Teilen der Christdemokraten.

    Auch in anderen Bereichen verschärften die Abgeordneten den Kommissionsvorschlag. So sollen "Quotensünder" unter den Firmen künftig nicht mehr an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen dürfen. Außerdem wollen sie eine Ausnahmeregelung kippen, wonach Unternehmen mit weniger als zehn Prozent weiblichen Beschäftigten - etwa Baufirmen - von der Frauenquote in Aufsichtsräten befreit sind.

    Wirtschaftsvertreter reagierten empört auf die Parlamentspläne. Der Bundesverband der Deutschen Industrie nannte die Regeln "mittelstandsfeindlich". Ähnlich kritisch äußerte sich der Deutsche Industrie- und Handelskammertag.

    Im Oktober will der Rechtsausschuss über die Gesamtposition des EU-Parlaments abstimmen, danach dürften Verhandlungen mit den EU-Staaten starten. Börsennotierte Firmen sollen die 40-Prozent-Quote in Aufsichtsräten bis 2020 erfüllen./wdw/DP/jkr

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