09.07.2013 15:34:32

ROUNDUP: IWF senkt Prognose für Weltwirtschaft - Schwellenländer unter Druck

    WASHINGTON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) zeigt sich skeptischer für die weltwirtschaftliche Entwicklung. In diesem Jahr erwartet der Fonds ein globales Wachstum von 3,1 Prozent, für 2014 von 3,8 Prozent, wie der IWF am Dienstag in Washington mitteilte. Verglichen mit der vorherigen Projektion vom April liegen die Raten jeweils 0,2 Punkte tiefer. Besonders deutlich wurden die Erwartungen für die Schwellenländer nach unten gesetzt.

    Der Fonds begründet seinen pessimistischeren Ausblick mit einer schwächeren Binnennachfrage in vielen Ländern, einem geringeren Wachstum der aufstrebenden Staaten und der hartnäckigen Rezession im Euroraum. Wachstumsrisiken sieht der IWF insbesondere in den Schwellenländern. Ein Grund sei der absehbare Kurswechsel in der amerikanischen Geldpolitik, der Anleger auch künftig veranlassen könnte, Kapital aus den aufstrebenden Ländern abzuziehen.

    Auf Ebene der entwickelten Volkswirtschaften sieht der Fonds die Erfordernis zusätzlicher Politikmaßnahmen, um das Wachstum zu stützen. Zugleich müsse jedoch die öffentliche Verschuldung auf ein tragbares Niveau zurückgeführt werden.

BRICS WACHSEN SCHWÄCHER - EURORAUM IN REZESSION

    Am deutlichsten verringerte der Fonds seine Prognosen für Schwellenländer wie die sogenannten BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika). Die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft China dürfte spürbar schwächer wachsen als bisher gedacht. Nach einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 7,8 Prozent im laufenden Jahr erwartet der IWF für 2014 ein Plus von 7,7 Prozent. Das sind 0,3 beziehungsweise 0,6 Punkte weniger als bislang erwartet. Länder mit starkem Gewicht auf Rohstoffexporten wie Russland litten zusehends unter sinkenden Rohstoffpreisen, schreibt der IWF.

    Die Eurozone wird laut IWF im laufenden Jahr um 0,6 Prozent schrumpfen und 2014 um 0,9 Prozent wachsen. Die Prognosen wurden leicht nach unten gesetzt. Die Rezession im Währungsraum falle tiefer aus als bisher angenommen, schreibt der Fonds. Ausschlaggebend seien eine schwache Binnennachfrage, ein geringes Vertrauen von Haushalten und Unternehmen sowie die Sparpolitik in vielen Ländern.

USA: SEQUESTER BELASTET - JAPAN: NOTENBANK STÜTZT

    Die weltgrößte Volkswirtschaft USA dürfte laut IWF in diesem Jahr um 1,7 Prozent und im nächsten Jahr um 2,7 Prozent wachsen. Das ist ebenfalls etwas weniger als bisher prognostiziert. Für Belastung sorgen laut IWF die im März in Kraft getretenen Ausgabenkürzungen ("Sequester"), während die private Nachfrage infolge der Erholung des Immobilienmarkts stützen dürfte.

    Zuversichtlicher gibt sich der Fonds unterdessen für Japan. Angesichts der extrem lockeren Geldpolitik der Bank of Japan und der expansiven Ausgabenpolitik des Staates sei im laufenden Jahr mit einem Wachstum von zwei Prozent zu rechnen. Das ist ein halber Prozentpunkt mehr als bisher angenommen. 2014 dürfte das Wachstum wegen der insgesamt schwächeren Weltkonjunktur jedoch auf 1,2 Prozent zurückgehen./bgf/hbr

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!