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03.07.2013 17:39:33

ROUNDUP: Aus für Dayli? Gläubiger wollen Insolvenzantrag einbringen

    WIEN (dpa-AFX) - Die Lage des angeschlagenen österreichischen Schlecker-Nachfolgers Dayli hat sich verschärft. Gläubiger wollen einen Insolvenzantrag bei Gericht einbringen, sollte es die Drogeriekette bis Donnerstag nicht selbst machen. Das teilte der Kreditschutzverband 1870 (KSV), der eine große Gruppe der Gläubiger vertritt, am Mittwoch mit. Dayli kämpft seit längerem ums Überleben und suchte zuletzt dringend einen Investor. "Das noch vorhandene Vermögen gehört unverzüglich unter Kontrolle des Insolvenzgerichtes gestellt", teilte der KSV mit. Die Pleite würde rund 3 300 Beschäftigte in Österreich treffen.

    Firmenchef Rudolf Haberleitner (68) zeigte sich in einer schriftlichen Mitteilung irritiert über die Ankündigung: "Wir befinden uns gerade in einer entscheidenden Phase. Wir verhandeln mit Investoren und Banken und sehen immer noch eine Chance, das Unternehmen ohne Insolvenz zu retten."

    Nach Schätzung des KSV fallen zur Zeit pro Arbeitstag in den noch bestehenden 783 österreichischen Filialen rund eine halbe Million Euro an Personal- und Sachkosten an. Der Wareneinsatz sei dabei nicht eingerechnet. Der KSV wolle deshalb nicht länger abwarten. Insgesamt schätzt der KSV die offenen Forderungen aller Lieferanten auf einen zweistelligen Millionenbetrag.

    Der Verband kündigte an, Dayli noch bis zum frühen Nachmittag am Donnerstag Zeit zu lassen, um selbst einen Antrag zu stellen. Sollte das nicht geschehen, würde er selbst tätig werden. Der KSV geht nicht davon aus, dass das Gericht den Insolvenzantrag der Gläubiger ablehnen könnte, weil keine Zahlungsunfähigkeit gegeben sei.

    Noch vor dem offiziellen Start in Deutschland könnte für Dayli so bereits wieder Schluss sein: Haberleitner kündigte vor einem Jahr an, mit seiner in Pucking ansässigen TAP Dayli GmbH in Österreich und Deutschland rund 1300 ehemalige Schlecker-Filialen mit neuem Konzept wiederzubeleben. Haberleitner schwebt eine Art moderner Tante-Emma-Laden mit Bistro und zahlreichen Dienstleistungen vor. Viele Experten sahen die Pläne von Beginn an kritisch.

    Im Juni wurden bereits 103 Filialen in Österreich geschlossen. Rund 330 Mitarbeiter verloren ihren Job. Anfang der Woche sagte Haberleitner, dass Dayli ein Sanierungsverfahren einleiten müsse, wenn nicht rasch eine neue Finanzierung gefunden werde. Ein Sanierungsverfahren entspricht in Österreich einer Form eines Insolvenzverfahrens.

    Haberleitner geriet zuletzt auch in die Schlagzeilen, weil er mitteilte, dass er in Italien von vermeintlichen Geschäftspartnern um eine Million Euro geprellt worden sei. Entsprechende Medienberichte bestätigte er der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Bei der Suche nach einem Investor sei er in Udine auf Betrüger hereingefallen. Kolportierte Ermittlungen der italienischen Polizei in diesem Zusammenhang wegen des Verdachts der Geldwäsche bestritt Haberleitner aber./saw/DP/stb

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