01.07.2013 13:56:32
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ROUNDUP/Trotz Konjunkturschwäche: Deutsche Unternehmen in China optimistisch
Ihre positive Einschätzung steht im Gegensatz zur trüben Gemütslage in chinesischen Unternehmen. Der Einkaufsmanagerindex fiel im Juni weiter auf 50,1 Prozent, wie Chinas Einkaufs- und Logistikverband (CFLP) berichtete. Der Rückgang deutet auf Stagnation im Produktionssektor hin. Im Mai lag der Index bei 50,8. Unter der Schwelle von 50 Prozent nehmen die Wirtschaftsaktivitäten ab. Die mangelnde Zuversicht in chinesischen Führungsetagen weckt neue Zweifel über Chinas Wachstum. Im ersten Quartal dieses Jahre wuchs die Wirtschaft mit 7,7 Prozent schon langsamer als erwartet.
"Die Zeiten extremer Wachstumsraten scheinen jetzt vorbei zu sein", sagte Kammerpräsident Mull. "Dennoch bleibt auf absoluter Ebene ein ordentliches Wachstum erhalten." Er sah "eine Normalisierung auf hohem Niveau". Deutsche Unternehmen in China stünden der Zukunft "relativ optimistisch" gegenüber und bauten ihr Geschäft weiter aus. Das wirtschaftliche Umfeld werde sogar "deutlich positiver" als im Vorjahr bewertet, heißt es in der Umfrage der Handelskammer unter ihren 2200 deutschen Mitgliedsunternehmen.
Es wird zwar weniger starkes Wachstum erwartet, doch gehen 78 Prozent davon aus, dass sie ihre Geschäftsziele in diesem Jahr erreichen - mehr als im Vorjahr. Die größten Kopfschmerzen bereiten deutschen Unternehmen aber wachsende Arbeitskosten, die 81 Prozent als Problem angeben. Mit der Suche nach qualifiziertem Personal quälen sich auch 78 Prozent der Unternehmen. 69 Prozent klagen außerdem über Schwierigkeiten, gute Kräfte auch zu halten.
Die Bedeutung des chinesischen Wachstumsmarktes für deutsche Unternehmen wächst stetig. Das Verkaufspotenzial und die Nähe zum Kunden sind die wichtigsten Gründe für China-Aktivitäten. Mehr als die Hälfte der Unternehmen klagen aber auch über bürokratische Hürden und Korruption. Nachdem im Vorjahr der Schutz der Urheberrechte weniger prominent genannt worden war, beschrieben diesen Aspekt wieder 65 Prozent als Herausforderung.
Geringere Produktionskosten spielen für jedes dritte Unternehmen eine Rolle. Aber nur noch knapp jede fünfte Firma produziert überhaupt noch für andere Länder, während die große Mehrheit den Milliardenmarkt von China aus direkt bedienen will. Dabei nimmt der Wettbewerb durch chinesische Unternehmen zu. Nur fünf Prozent der deutschen Unternehmen geben an, keine chinesischen Wettbewerber zu haben. Deswegen überlegt jedes zweite Unternehmen, in Zukunft verstärkt in China Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln./lw/DP/jkr
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