Quote bei 6,5 Prozent |
01.07.2013 11:15:00
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Arbeitslosigkeit steigt im Juni - 314.407 auf Jobsuche
Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten stieg um 20.000 auf 3.509.000. Zum Vergleich: Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen (ohne Schulungen) stieg im gleichen Zeitraum um 22.172 Personen. Stark auseinandergeht die Schere bei den Lehrlingen. Mit 4.366 Suchenden wurde ein Plus von 7 Prozent verzeichnet, während die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um 11 Prozent (2.825 Stellen) zurück ging.
Nach Branchen betrachtet schwächelt nach wie vor insbesondere der Bau. Hier gab es ein Plus von 15 Prozent auf 16.432 vorgemerkte Arbeitslose. Auf fast gleichen Niveau (plus 14 Prozent) lag auch der Zuwachs in den Gesundheitsberufen, hier betrug die Zahl der Suchenden 6.996. Der Tourismus meldet ein en Zuwachs der Arbeitslosen von elf Prozent, Handel und Zeitarbeitsfirmen von 8 Prozent.
Zum Vergleich: Im Vormonat Mai waren 330.309 Personen auf Jobsuche, ein Plus gegenüber Mai 2012 von 9,5 Prozent. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen lag bei 251.895, die Zahl der Schulungsteilnehmer bei 78.414.
Die Wirtschaftskrise bekommen die sozial Benachteiligten besonders hart zu spüren. Von den insgesamt 22.172 neu dazu gekommen Arbeitslosen im Juni haben mehr als 10.000 keinen formalen Berufsabschluss. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen (über ein Jahr vorgemerkt) stieg um 23 Prozent auf 6.495 Personen. Das sind um 1.200 mehr als noch vor einem Jahr. Einen kräftigen Anstieg der Arbeitslosigkeit gab es auch bei Menschen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung. Ihre Zahl wuchs um 6.679 auf 44.221 Personen (plus 18 Prozent).
Gleichzeitig wird es für alle jene, die ihren Job verlieren, immer schwieriger einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Die gemeldeten offenen Stellen gingen um 4.501 auf 27.835 Positionen zurück (minus 14 Prozent). Der Anteil der Arbeitslosen mit Einstellungszusage verringerte sich um 2,5 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent.
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sprach am Montag in einer Aussendung von einem "anhaltend rauen Konjunkturwind", vor allem aufgrund der schwachen internationalen Wirtschaftsentwicklung. "Angesichts dieser Rahmenbedingungen zeigt sich der Gesamtarbeitsmarkt noch ausnehmend robust", so der Minister. Die Arbeitslosenquote bleibe im europäischen Vergleich die "mit am Abstand am günstigste". Zum Vergleich: Die EU-Quote lag bei 11 Prozent, die von Österreich bei 4,9 Prozent. Die Krisenländer Spanien und Griechenland kamen im Juni auf 27 Prozent Arbeitslose.
Hundstorfer merkte an, dass mit Ende Juni rund 40.000 ältere Personen mehr in Beschäftigung waren als noch ein Jahr zuvor. "Aber vor allem aufgrund der starken Geburtenjahrgänge steigt bei den Arbeitskräften ab 50 auch die Arbeitslosigkeit mit plus 15,7 Prozent überdurchschnittlich", so der Minister. Sein Resümee: "Die österreichische Wirtschaft braucht gerade jetzt ein Fitnessprogramm das mit dem jetzt in die Wege geleitetem Konjunkturpaket maßgeschneidert wurde. Kurz- bis mittelfristig werden dadurch mehr als 70.000 Arbeitsplätze gesichert und geschaffen, längerfristig sogar mehr als 100.000."
stf/cri
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