27.06.2013 17:39:31
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BNP Paribas will in Deutschland expandieren - Kreise
Von Noemie Bisserbe
PARIS--Die französische BNP Paribas will offenbar ihr Geschäft in Deutschland ausbauen. Dies soll zur Steigerung der Einnahmen in Europa beitragen, wie eine mit dem Vorhaben vertraute Person dem Wall Street Journal sagte.
Die gemessen an den Aktiva drittgrößte Bank Europas könnte die Pläne offiziell Ende Juli ankündigen. Dann stehe auch die Veröffentlichung der Zweitquartalszahlen an.
In den Medien war jüngst spekuliert worden, dass sich die Bank in finalen Verhandlungen mit der Commerzbank über den Kauf von deren Depotsparte befindet.
Frankreichs Banken versuchen derzeit, ihr Wachstum wieder anzukurbeln, nachdem sie ihr Geschäft in den vergangenen gut zwei Jahren restrukturiert haben. Die Maßnahmen zielten auf die Stärkung der Kapitalbasis ab, um mögliche künftige Verluste besser abfedern zu können. Zudem müssen sie in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld bestehen.
Zwar dreht BNP Paribas weiter an der Kostenschraube, doch ebenso wie viele Banken in Europa sucht sie nun nach Möglichkeiten, ihr Wachstum in der allgemein schleppenden globalen Wirtschaft zu steigern.
Die Expansion in Deutschland sei Teil eines größeren Strategieplans für 2014-2016. Details würde es Anfang 2014 geben, sagte die Person.
Die Pariser Bank wolle auch die Präsenz in der Region Asien-Pazifik stärken. Im Februar hatte BNP angekündigt, 2016 Einnahmen von mehr als 3 Milliarden Euro jährlich im Corporate- und Investmentbanking sowie im Bereich Investment-Solutions in Asien-Pazifik zu generieren. 2012 waren es 2 Milliarden Euro gewesen. Der Bereich Investment-Solutions umfasst das Privatkundengeschäft, die Vermögensverwaltung sowie Versicherungen, Wertpapierdienstleistungen und Immobilien.
In Nordamerika will BNP Paribas das Investmentbanking stärken und mehr nordamerikanische Investoren anlocken.
In Deutschland könnte die Bank sowohl das Privatkundengeschäft als auch das Investmentbanking ausbauen, sagte die informierte Person, ohne dies näher auszuführen.
Analysten sind hingegen der Meinung, dass sie sich auf Handelsfinanzierung und Vermögensverwaltung konzentrieren könnte. Die Bank könnte auch auf kleine und mittlere exportorientierte Unternehmen in Deutschland abzielen, sagte Jean-Pierre Lambert, Analyst bei Keefe Bruyette & Woods.
Aktuell beschäftigt BNP in Deutschland rund 3.000 Mitarbeiter. Sie bietet Vermögensverwaltung, Spezialversicherungen, Leasinglösungen und Dienstleistungen für Gewerbeimmobilien. Im Bereich Privatkredite hat sie ein Joint Venture mit der Commerzbank AG.
Eine Aufteilung der Einnahmen nach Ländern gibt die BNP nicht. Analysten schätzen, dass Deutschland 2012 maximal fünf Prozent zu den Einnahmen von 39 Milliarden Euro beigetragen hat.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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June 27, 2013 11:08 ET (15:08 GMT)
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