MAN will im Werk Salzgitter weiter Kurzarbeit fahren

   Der Lastwagenbauer MAN leidet weiter unter den Folgen der Absatzkrise in Europa. Im Werk Salzgitter stehe der Konzern deshalb mit der Arbeitsagentur in Gesprächen, um die Kurzarbeit auf die zweite Jahreshälfte auszudehnen, bestätigte ein Unternehmenssprecher.

   Vorstandschef Georg Pachta-Reyhofen hatte eine mögliche Ausweitung der Kurzarbeit bereits Anfang Juni auf der Hauptversammlung angekündigt. "Wir halten es für eine sinnvolle Maßnahme, die Kurzarbeit auch auf das zweite Halbjahr auszuweiten", sagte nun ein Unternehmenssprecher. Die Auftragslage sei nach wie vor zurückhaltend. In dem Lkw- und Komponentenwerk seien rund 2.300 Mitarbeiter beschäftigt.

   In Salzgitter und teilweise auch im Münchener Werk war bereits im ersten Halbjahr Kurzarbeit gefahren worden. Im Auftaktquartal waren laut Personalvorstand Anders Nielsen rund 5.000 Mitarbeiter von den Maßnahmen betroffen. Im zweiten Quartal habe man nur noch in "geringem Maße" im Werk Salzgitter davon Gebrauch machen müssen, sagte der Unternehmenssprecher. Im April war MAN noch davon ausgegangen, in der zweiten Jahreshälfte ohne Kurzarbeit auszukommen.

   MAN setzt einen Großteil seiner Produkte auf dem dahinsiechenden europäischen Markt ab. Der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller Daimler ist im Vergleich zu MAN globaler aufgestellt und dadurch weniger von der Krise betroffen. Dort werde derzeit normal produziert. Im Sommer gebe es sogar ein paar zusätzliche Samstagsschichten, sagte eine Unternehmenssprecherin.

   Branchenexperten erwarten auch in diesem Jahr wieder ein dickes Absatzminus auf dem alten Kontinent. Das Analyse- und Beratungsunternehmen IHS Automotive prognostiziert für Westeuropa fünf Prozent weniger Verkäufe. Das entspricht nur rund 224.000 schweren Lkw.

   Der europäische Automobil-Branchenverband ACEA veröffentlicht am Freitag die Zahl der Neuzulassungen auf dem europäischen Nutzfahrzeugmarkt im Mai.

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   June 27, 2013 08:33 ET (12:33 GMT)

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