Aus für Nabucco - EU-Kommission sagt offiziell noch nichts

Die Aseris hatten gestern bekanntgegeben, dass das Nabucco-Projekt kein Gas aus dem Shah-Deniz-II-Gasfeld bekommt. Stattdessen fließt das Gas aus dem kaspischen Raum nun über das Konkurrenzprojekt TAP, die transadriatische Gasleitung nach Europa, und zwar von der Türkei über Griechenland und Albanien nach Süditalien.

Der EU-Kommission ist es einerlei, ob das Gas aus dem kaspischen Raum in Baumgarten bei Wien (Nabucco) oder in Italien (TAP) landet. In Brüssel feiert man die schwere Geburt: Nach jahrelangem Lobbying in Baku sei das Ziel, Gas aus Aserbaidschan zu bekommen und so unabhängiger von Russland zu werden, endlich erreicht, wie es heißt. Zumal das Land am kaspischen Meer ja in den vergangenen Jahren weitere riesige Gasreserven entdeckt habe. Es sei nicht ausgeschlossen, dass das Teilstück "Nabucco West" von der türkisch-bulgarischen Grenze nach Österreich zu einem späteren Zeitpunkt doch noch realisiert werde.

Über die TAP sollen ab 2018 10 Mrd. Kubikmeter Gas jährlich in die EU fließen - mit Aufstockungsmöglichkeit auf 30 Mrd. Kubikmeter - auch die "alte" Langvariante der Nabucco über die Türkei war bis zu einer derartigen Dimension angedacht gewesen. Aserbaidschan hat nach jüngsten Angaben mehr als 2 Billionen Kubikmeter an Gasreserven.

(Schluss) snu/sp

ISIN AT0000743059 WEB http://www.omv.com