100 Jobs weg |
25.06.2013 13:06:00
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Zumtobel-Tochter im steirischen Fürstenfeld schließt
Die in Fürstenfeld hergestellten magnetischen Vorschaltgeräte entsprechen den Konzernangaben zufolge nicht mehr dem Stand der Technik, in der EU würde die Technologie mit 2017 vom Markt verbannt, weil sie "energie-ineffizient" sei. Die zur Zumtobel-Gruppe gehörende Tridonic beschäftigt sich u.a. mit Beleuchtungselektronik, Lichtsteuerungssystemen und LED-Lichttechnologie.
Die Magnetik-Technologie sei eine veraltete gewesen, betonte man seitens Tridonic gegenüber der APA. Ein Ende der Produktion sei deshalb absehbar gewesen, auch der Beschäftigtenstand im Werk Fürstenfeld sei deshalb ständig geringer geworden. Dies sei über natürliche Abgänge und Personalfluktuation geschehen, hieß es von Unternehmensseite. Es gebe bereits bestehende Sozialpläne, man werde umgehend mit dem Betriebsrat wegen eines Gesamtsozialplans Gespräche aufnehmen, so eine Unternehmenssprecherin. Man werde sich künftig noch stärker auf LED-Technologie konzentrieren.
Den Ausstieg aus Produktion und Vertrieb mit magnetischen Vorschaltgeräten und Transformatoren hat der Vorstand der Zumtobel AG in seiner Sitzung heute, Dienstag, beschlossen. Neben dem Produktionsstandort Fürstenfeld in der Oststeiermark mit 102 Mitarbeitern ist auch die Magnetik-Produktion im australischen Melbourne mit derzeit 49 Mitarbeitern betroffen. Letztere könnte von einem Investor übernommen werden. Die Schließungen müssten noch vom Aufsichtsrat der Zumtobel AG beschlossen werden, dieser tagte am Dienstag noch.
Das Werk in Fürstenfeld soll mit Ende Dezember 2013 geschlossen werden. "Wenn allerdings Kunden bis Ende Oktober noch größere Bestellungen tätigen, dann werden wir die Aufträge abarbeiten und eventuell wird sich auch die endgültige Schließung des Werks um einige Zeit hinausschieben", so die Sprecherin.
Als Alternative zur Schließung bis Ende 2013 werden für das Werk in Australien derzeit intensive Verkaufsgespräche mit einem möglichen Investor geführt, der im Fall einer Übernahme einen Großteil der Mitarbeiter weiterbeschäftigen würde. Eine Entscheidung dazu steht noch aus.
Dass man aus der Technologie eines Tages aussteigen werde, sei schon seit rund zehn Jahren bekannt, so Tridonic-CEO Alfred Felder. Man habe zur Verlängerung der Produktion auch Magnetik-Geschäft z. B. aus der Schweiz geholt. Man bedaure natürlich "diesen Schritt mit Blick auf die betroffenen Mitarbeiter". Der Personalstand im Werk sei schrittweise angepasst worden, vor über zehn Jahren habe man noch rund 280 Mitarbeiter gehabt. Erst zu Jahresende 2010 war in Fürstenfeld eine automatisierte Montageanlage für LED (Licht emittierende Dioden) in Betrieb genommen worden. Investiert wurden rund 1,5 Millionen Euro. Diese Anlage werde ins nahe Jennersdorf (Burgenland) transferiert, wo sich auch das Entwicklungszentrum der Zumtobel-Gruppe für LED-Lichtquellen befindet.
Der kontinuierliche Rückgang der Magnetik-Technologie habe sich bereits seit Jahren bemerkbar gemacht, wurde seitens Tridonic argumentiert. Zwischen den Geschäftsjahren 2007/08 und 2012/13 ist der Umsatz mit magnetischen Vorschaltgeräten um 60 Prozent zurückgegangen. Der Magnetik-Anteil am Umsatz der Tridonic lag im Geschäftsjahr 2012/13 nur noch bei 9,4 Prozent, bei einem Jahresumsatz von Tridonic 2012/13 von rund 377,7 Millionen Euro.
pek/kre
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