21.06.2013 15:20:30

IPO/Osram rechnet mit weiteren Transformationskosten

   Von Ursula Quass

   Die Siemens-Lichttochter Osram sieht sich vor der geplanten Abspaltung von der Konzernmutter mit ihrem Transformationsprogramm "gut im Plan", mit dem der Konzern bis 2015 eine Milliarde Euro einsparen will. Allerdings wird es damit nicht getan sein, wie es im Börsenprospekt warnend heißt. Osram erwartet, dass der technologische Wandel weg von traditionellen Glühbirnen hin zu halbleiterbasierten Technologien in den kommenden Jahren weitere Restrukturierungen im traditionellen Geschäft notwendig machen wird.

   Der Restrukturierungsteil des laufenden Programms soll bis zum Geschäftsjahr 2014 im Wesentlichen abgeschlossen sein. Alles in allem rechnet das Unternehmen weiterhin damit, dass die Einsparungen, die auch eine Schließung oder den Verkauf von elf Produktionsanlagen und den Abbau von insgesamt 8.000 Arbeitsstellen umfassen, einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag kosten werden. Allerdings könnte es mit den bislang geplanten Stellenstreichungen noch nicht getan sein: Derzeit würden "weitere strukturelle Maßnahmen" insbesondere im Bereich Leuchten und Lösungen geprüft und mit den Arbeitnehmervertretungen diskutiert.

   Neben weiteren Kosten durch den technologischen Wandel müssen sich Investoren auch darauf einstellen, dass das Geschäft volatiler wird. Zudem wird sich der Preisverfall nach Ansicht des Managements weiter fortsetzen. Die Preisrückgänge sollen mit Produktivitätsverbesserungen und einer "strengen Kostenkontrolle" ausgeglichen werden, damit sich das Ergebnis nicht verschlechtert.

   Der Technologiekonzern Siemens will seine Lichttochter am 8. Juli abspalten. Siemens-Aktionäre bekommen dann für je zehn Aktien der Muttergesellschaft eine Aktie der Lichttochter in ihr Depot gebucht. Die Siemens AG will nach dem Spin-off 17 Prozent und deren Pensionsfonds 2,5 Prozent an Osram halten. Siemens beziffert den Gesamtwert von Osram auf 3,2 Milliarden Euro.

   Allerdings könnte der Kurs bald schon unter Druck geraten. "Nach Wirksamwerden der Abspaltung und Aufnahme des Börsenhandels der Osram Licht AG-Aktien ist zu erwarten, dass eine Reihe der neuen Aktionäre ihre Aktien alsbald veräußern, und der Kurs unserer Aktien könnte anfangs stark nachgeben", heißt es in dem Wertpapierprospekt weiter. Experten rechnen, dass rund 30 Millionen Aktien, das entspricht rund 30 Prozent der Marktkapitalisierung, in den ersten fünf bis zehn Handelstagen den Besitzer wechseln werden.

   Ursprünglich sollte Osram schon viel früher aufs Börsenparkett gebracht werden. Die weltweit heftig schwankenden Aktienkurse und die schlechte Konjunktur im Geschäft mit Leuchtdioden (LED) hatten Siemens im September vergangenen Jahres aber von einer Platzierung Abstand nehmen lassen. Der richtige Zeitpunkt sei verpasst worden, gestand Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser ein. Als das Marktumfeld noch besser war, wurde die mögliche Bewertung von Osram auf bis zu 7 Milliarden Euro geschätzt. Lange hatte Siemens an einem echten Börsengang festgehalten, erst im vergangenen Juli wurden die ursprünglichen Pläne ad acta gelegt und die Abspaltung beschlossen.

   Kontakt zur Autorin: ursula.quass@dowjones.com

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