20.06.2013 14:25:35

Russische Zentralbank kritisiert Regierung wegen Rubelschwäche

    ST. PETERSBURG (dpa-AFX) - Mit ungewöhnlich deutlicher Kritik hat die russische Zentralbank auf Regierungspläne zur gezielten Abwertung der nationalen Währung reagiert. Vize-Zentralbankchef Alexej Uljukajew nannte es "nicht überzeugend", mit einer bewussten Rubelschwäche die träge Konjunktur anzukurbeln.

    "Dieser Weg stellt uns nicht zufrieden", sagte er am Donnerstag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Der Rubel verliert seit Tagen zum Dollar und zum Euro. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte am Vorabend betont, übliche Währungsschwankungen seien noch keine gezielte Abwertung.

    Uljukajew machte die Abwertungspläne von Finanzminister Anton Siluanow mitverantwortlich für die Rubelschwäche. Vize-Regierungschef Igor Schuwalow räumte in St. Petersburg eine "Nervosität auf dem Devisenmarkt" durch die Worte des Finanzministers ein. Siluanow hatte vor wenigen Tagen den massiven Kauf von Devisen angekündigt - zulasten des Rubel-Kurses. Experten warnen, dass diese Politik die Inflation beschleunigen könnte.

    Aus Regierungskreisen verlautete zuletzt immer wieder, der schwache Rubel habe durchaus Vorteile. Da die Energiegroßmacht ihr Öl und Gas gegen Dollar verkauft, bleiben die Haushaltseinnahmen auf hohem Niveau. Die Staatsausgaben laufen dagegen in Rubel./wo/DP/bgf

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