19.06.2013 15:11:34
|
Sal. Oppenheim-Prozess geht neu an den Start
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Ex-Führungsquartett der einst größten europäischen Privatbank und einem damals engen Geschäftspartner vor, das Geldhaus mit drei Immobiliengeschäften um rund 145 Millionen Euro geschädigt zu haben. Nun wird noch eine weitere Anklage mitverhandelt: Infolge unzulässig riskanter Kredite soll der Bank zusätzlich sogar ein Schaden von 460 Millionen Euro entstanden sein.
Angeklagt sind die vier früher persönlich haftenden Bank-Gesellschafter Matthias Graf von Krockow, Christopher Freiherr von Oppenheim, Dieter Pfundt und Friedrich Carl Janssen sowie der Immobilienunternehmer Josef Esch. Ihnen wird teils Untreue in besonders schwerem Fall, teils Beihilfe dazu vorgeworfen. Die Angeklagten bestreiten - soweit sie sich bisher geäußert haben - die Vorwürfe.
Im März hatte die Vorsitzende Richterin Sabine Grobecker den spektakulären Prozess ausgesetzt, weil sie die Ernennung des Ergänzungsrichters für anfechtbar hielt. Die 16. große Strafkammer wollte nicht das Risiko eingehen, dass nur wegen des Ergänzungsrichters in einer möglichen späteren Revision das Urteil aufgehoben werden könnte. Das Gerichtspräsidium hat die Mitwirkung von Ergänzungsrichtern in Strafsachen inzwischen neu geregelt.
Es wird mit einem Mammutverfahren gerechnet. Bis zum 28. Mai 2014 sind zunächst 86 Prozesstermine vorgesehen. Sal. Oppenheim war nach Fehlspekulationen und hohen Verlusten Anfang 2010 von der Deutschen Bank übernommen worden./wa/cd/DP/fbr

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!