18.06.2013 19:35:31

GSW-Aktionäre entziehen Vorstandschef das Vertrauen

   Auf der Hauptversammlung der Berliner Wohnungsgesellschaft GSW ist es zum Eklat gekommen: Die Aktionäre entzogen dem neuen Vorstandschef nach grade mal zwei Monaten im Amt das Vertrauen. Mit 63,31 Prozent stimmten sie am Dienstag für einen entsprechenden Misstrauensantrag eines Aktionärs, wie die GSW Immobilien AG mitteilte. Dieser Vorgang ist allerdings rechtlich nicht bindend. Kottmann hatte ein Amt erst am 16. April angetreten.

   Ein Antrag auf Abberufung des Aufsichtsratsvorsitzenden Eckart John von Freyend war nicht erfolgreich. Zwar stimmten 69,63 Prozent der Anteilseigner dafür, die erforderliche Mehrheit lag hier jedoch bei 75 Prozent.

   GSW nannte den Aktionär nicht beim Namen, es dürfte sich jedoch um den niederländischen Pensionsfonds PGGM gehandelt haben, der im Vorfeld ein Misstrauensvotum gegen den Manager angekündigt hatte. PGGM hält rund drei Prozent an der GSW und findet Kottmann als Chef des Immobilienunternehmens ungeeignet.

   Der GSW-Großaktionär macht seine Kritik an Kottmanns siebenjähriger Vorstandstätigkeit beim Bonner Immobilienkonzern IVG fest. Der 55-Jährige war bis 2009 Finanzvorstand des inzwischen heillos verschuldeten Unternehmens und verantwortete damit auch überteuerte Immobilienkäufe, die ein Grund für die finanzielle Schieflage von IVG sind. In Kottmanns Amtszeit von 2007 bis 2009 schrumpfte der Wert der IVG-Aktie auf ein Fünftel. Inzwischen ist das Papier kaum noch was wert.

   Kottmann und GSW-Aufsichtsratschef Eckart John von Freyend kennen sich von ihrer gemeinsamen Zeit im IVG-Vorstand in den Jahren 2001 bis 2006. Als Vetternwirtschaft brandmarkt deshalb der niederländischen Pensionsfonds den Führungswechsel bei der GSW.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/sha/kla

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   June 18, 2013 13:09 ET (17:09 GMT)

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