17.06.2013 07:35:31
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Airbus will bis 2015 doppelt so profitabel sein
TOULOUSE--Der europäische Flugzeugbauer Airbus wird nach Auskunft seines Vorstandschefs Fabrice Brégier im Jahr 2015 wohl doppelt so profitabel sein wie heute, weil der Konzern und seine Manager immer effizienter arbeiteten.
In einem Interview vor Beginn der wichtigsten Branchenmesse Paris Air Show am Montag, erläuterte der 51-jährige Brégier den neuen Wind, der bei Airbus weht, seitdem er im vergangenen Juni nach fünf Jahren als Chief Operating Officer den Vorstandsposten übernommen hat. Demnach haben Werksleiter unter seiner Führung mehr Entscheidungsfreiheit. Außerdem impfe er allen Beschäftigten einen "stärkeren Unternehmergeist" ein, was sich positiv auf den Flugzeugbau bei Airbus auswirke.
Auf der Luftfahrtmesse wird Airbus wohl eine Reihe neuer Kaufverträge verkünden. Allerdings quellen sowohl bei Airbus wie auch beim US-Rivalen Boeing die Auftragsbücher schier über - bei beiden ist die Produktion für die nächsten rund acht Jahre ausgelastet. Deshalb achten Investoren inzwischen stärker darauf, wie profitabel die Hersteller ihre Flugzeuge bauen, und weniger darauf, wie viel mehr Aufträge sie jeweils gewinnen.
"Es ist immer nett, Aufträge zu haben", sagt Brégier, der in diesem Jahr nach eigenen Angaben mit mehr als 800 neuen Bestellungen rechnet. Darunter fallen auch 517 Aufträge, die Airbus bereits bekanntgegeben hat. "Aber die erste Priorität ist es, dieses Auftragsbuch auch auszuführen."
Zeitgleich zu seinen Neuerungen bei Airbus wandelt sich gerade der Mutterkonzern European Aeronautic Defence & Space (EADS), was den Druck erhöhen dürfte, mehr Gewinne für die Anteilseigner zu erwirtschaften. Die kontrollierenden Aktionäre von EADS, darunter die französische Regierung und der deutsche Autohersteller Daimler haben dieses Jahre ihre Anteile gesenkt, sodass sich jetzt 72 Prozent der EADS-Aktien im freien Handel befinden. Vorher waren es nur 54 Prozent.
Der EADS-Chef Tom Enders, der vor Brégier an der Airbus-Spitze stand, hat bereits gesagt, dass er damit rechnet, nun stärker von Anlegern unter Erfolgsdruck zu geraten. Im vergangenen Jahr machte EADS eine Nettogewinnspanne von 2,2 Prozent bei einem Umsatz von 56 Milliarden Euro. Airbus, die größte EADS-Sparte, machte eine operative Gewinnspanne von knapp 4 Prozent bei einem Umsatz von 39 Milliarden Euro.
Anleger erwarten in Zukunft aber noch bessere Zahlen. Der Aktienkurs von EADS, der vor allem vom Airbus-Geschäft getrieben wird, hat sich im vergangenen Jahr um 50 Prozent erhöht. Am Freitag kostete eine EADS-Aktie beim Börsenschluss in Paris 42,84 Euro. Und Analysten der Citigroup glauben, dass sich dieser Kurs in den nächsten drei Jahren noch auf 75 Euro erhöhen könnte.
Brégier sagte im Interview, er sei zuversichtlich, dass Airbus in den nächsten zwei Jahren seine operative Marge auf 10 Prozent steigern kann. Davon ausgenommen seien die Einmalkosten für den Geschäftsstart des neuen Jetliners A350, ein neues Interkontinentalflugzeug, das am Freitag das erste Mal abhob. Ende nächsten Jahres soll der erste A350-Jet nach ausgiebigen Tests an Kunden ausgeliefert werden.
Die Produktion der neuen Maschinen soll zügig anlaufen, was zwar erhebliche Umsätze einbringen würde, aber auch mit erheblichen Vorabkosten verbunden wäre. EADS bucht grundsätzlich sämtliche Kosten eines Flugzeugprogramms in dem Jahr, in dem sie anfallen. Boeing dagegen rechnet solche Kosten über die gesamte Laufzeit eines Programms ab. Aus dem Grund tauchen in den Bilanzen von Airbus häufiger hohe Einmalausgaben auf.
Boeing meldete im vergangenen Jahr eine Netto-Gewinnspanne von 4,8 Prozent bei einem Umsatz von 82 Milliarden Dollar. Seine Geschäftsflugzeug-Sparte meldete eine operative Marge von 9,6 Prozent bei Verkaufserlösen von 49 Milliarden Dollar.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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June 17, 2013 01:04 ET (05:04 GMT)
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