Attac Österreich meldet 17.06.2013 13:55:31

Großteil der Griechenland-Hilfe ging an Banken und Reiche

Wie die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf Recherchen des globalisierungskritischen Bündnisses Attac berichtet, flossen von den 207 Milliarden Euro an Krediten, die bisher nach Athen überwiesen wurden, fast 160 Milliarden Euro an Geldhäuser und Kapitalanleger. "Das Ziel der politischen Eliten ist nicht die Rettung der griechischen Bevölkerung, sondern die des Finanzsektors", sagte Lisa Mittendrein von Attac Österreich.

   Die Regierung in Athen steckte dem Bericht zufolge allein 58 Milliarden Euro in die Aufstockung des Eigenkapitals griechischer Banken. Weitere 55 Milliarden seien für die Rückzahlung auslaufender Staatsanleihen und elf Milliarden für den Rückkauf alter Schulden ausgeben worden. Mit weiteren 35 Milliarden Euro sei internationalen Banken, Versicherungen und Investmentfonds die Teilnahme am Schuldenschnitt des Jahres 2012 schmackhaft gemacht worden.

   Selbst von den knapp 47 Milliarden Euro, die tatsächlich im griechischen Staatshaushalt gelandet seien, habe Athen 35 Milliarden Euro umgehend als Zinszahlungen an die Besitzer von Staatsanleihen weiterleiten müssen. Die von europäischen Politikern öffentlich vertretene Position, das Geld der sogenannten "Rettungspakete" sei den Menschen in Griechenland zugutekommen würde, sei damit widerlegt, sagte Mittendrein.

   Die Bundesregierung wies die Vorwürfe von Attac zurück. Die Menschen in Griechenland hätten davon profitiert, dass die Regierung in Athen Zeit für Reformen erhalten habe und die Banken vor dem Kollaps bewahrt worden, hieß es dem Bericht zufolge im Finanzministerium.

   DJG/apo/jhe

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