12.06.2013 16:24:34

EU schafft Pflicht zu Quartalsberichten ab

    STRASSBURG/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Börsennotierte Unternehmen müssen von 2015 an in der Europäischen Union keine Quartalsberichte mehr vorlegen. Das Europaparlament billigte am Mittwoch in Straßburg eine entsprechende Reform der Transparenz-Richtlinie. Damit entfällt die gesetzliche Pflicht zur Vorlage entsprechender Berichte. Firmen können natürlich weiter freiwillig oder auf Verlangen der Börsenbetreiber Quartalsberichte veröffentlichen.

    In Deutschland dürfte sich trotz der EU-Reform die Berichtspraxis für die großen börsennotierten Unternehmen nicht ändern. Denn für die Aufnahme oder den Verbleib in wichtigen Börsenindizes wie Dax (DAX) oder MDAX (MDAX) sind Quartalsberichte vorgeschrieben - diese werden weiter gelten. Die ständige Aktualisierung der Daten gilt als wichtig, damit Anleger ihre Entscheidungen treffen können.

    Die EU will den Unternehmen Bürokratieaufwand ersparen und dem kurzfristigen Spekulieren an den Finanzmärkten begegnen. EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier, der die Gesetzesinitiative gestartet hatte, sagte: "Die Berichtspflichten sind modernisiert und die Kosten sinken, vor allem für kleine und mittlere Unternehmen." Nach Ansicht der EU-Gesetzgeber sind Vierteljahresberichte für den Anlegerschutz nicht notwendig.

    Die neuen Regeln müssen von den Mitgliedstaaten noch gebilligt werden, was als Formalie gilt und noch im Juni passieren soll. Die EU-Staaten haben dann zwei Jahre Zeit für die Umsetzung in nationales Recht.

    Darüber hinaus will die EU den Einstieg in Unternehmen transparenter gestalten. Der Besitz von Finanzinstrumenten - wie etwa Aktienoptionen - soll ab bestimmten Schwellenwerten veröffentlicht werden. Somit wird es schwieriger, verdeckte Beteiligungen an börsennotierten Gesellschaften aufzubauen./mt/DP/zb

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