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12.06.2013 07:56:30
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Griechenland zieht bei öffentlich-rechtlichem Rundfunk den Stecker
Die griechische Regierung hatte die Schließung am Dienstag überraschend noch für denselben Abend angekündigt. Sie begründete dies mit der schlechten Führung und den hohen Kosten der Anstalt. Allerdings soll sie in neuer Form und mit deutlich weniger Mitarbeitern bald wieder auf Sendung gehen. Die bislang knapp 2700 Mitarbeiter erhielten eine Abfindung und hätten zudem die Möglichkeit, sich beim neuen Sender um eine Stelle zu bewerben, sagte Regierungssprecher Simos Kedikoglou. ein
Der von Gewerkschaften scharf kritisierte Schritt ist auch ein Entgegenkommen an die internationalen Geldgeber, die derzeit in Athen den Stand der Reformen überprüfen. Der Umbau, der sich über Monate hinziehen dürfte, soll der Regierung Einsparungen von rund 100 Millionen Euro im Jahr bringen.
Allerdings steht Regierungschef Antonis Samaras damit neuer Streit ins Haus: Zwei seiner Koalitionspartner kündigten an, sie wollten im Parlament gegen die Vorlage stimmen, mit der die Schließung des Staatsrundfunks nachträglich gebilligt werden soll. "Wir sind absolut gegen die Entscheidungen und deren Umsetzung durch die Regierung", erklärte die sozialdemokratische Pasok-Partei. Ähnlich äußerte sich die Demokratische Linke, mit der die konservative Partei von Ministerpräsident Antonis Samaras, Nea Dimokratia, ebenfalls koaliert.
Der griechische Radio- und Fernsehsender ERT war lange ein beliebter Ort, um Parteifreunden Jobs zu verschaffen. Dabei wuchs die Belegschaft im Vergleich zu den Zuschauerzahlen auf eine unverhältnismäßige Größe. Mit jedem Regierungswechsel änderte sich auch das Management von ERT.
DJG/WSJ/chg
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