11.06.2013 19:40:34

EnBW-Deal wird immer teurer fürs Land

    STUTTGART (dpa-AFX) - Der vom Ex-Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) eingefädelte EnBW-Deal erweist sich als immer größeres Verlustgeschäft. Die Rechnung, mit der Dividende des Karlsruher Energiekonzerns wenigstens die Zinskosten für das Milliardendarlehen zu finanzieren, geht nicht auf. Das ergibt sich aus dem Geschäftsbericht der Landesgesellschaft Neckarpri, der von der "Stuttgarter Zeitung" (Mittwoch) ausgewertet wurde.

    Danach weist die Gesellschaft, die eigens für das EnBW-Geschäft gegründet wurde und 46,55 Prozent der Aktien hält, für das vergangene Jahr einen Verlust von 26 Millionen Euro aus. Auch für dieses und das kommende Jahr wird mit einem negativen Konzernergebnis gerechnet, da die Zinsaufwendungen nicht vollständig erwirtschaftet werden können. Zudem schwebt über der Gesellschaft das Risiko von Zinssatzerhöhungen. Zurzeit profitiert die Neckarpri noch von den niedrigen Kreditkosten.

    Mappus hatte die Aktien für 4,85 Milliarden Euro auf Pump gekauft. Dafür sind im vergangenen Geschäftsjahr 115 Millionen Euro an Zinsen angefallen. Die EnBW zahlte jedoch nur knapp 99 Millionen Euro an Dividende aus. Zudem muss das Land noch Geld für die Schiedsklage bezahlen, mit der sie den früheren EnBW-Partner EDF zur Rückerstattung eines Teils des Kaufpreises bewegen will. Dies alles summiert sich laut Zeitung auf ein Minus von 26 Millionen Euro.

    Erschwerend kommt hinzu, dass Wirtschaftsprüfer den Wert der EnBW-Aktien immer niedriger bewerten. Für 2012 taxierten sie ihn auf etwa 3,6 Milliarden Euro. Damit liegt er um 1,2 Milliarden Euro unter dem Kaufpreis./sew/DP/stw

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