11.06.2013 11:18:00

Aserbaidschans Energieminister: Entscheidung über Nabucco Ende Juni

Bis Ende Juni wird eine wichtige Weichenstellung für die Gasversorgung Südosteuropas mit aserbaidschanischen Gas erwartet: Bis dahin will das Shah-Deniz-Konsortium, das über riesige Gasvorkommen in der kaspischen See verfügt, über die Transportroute von der türkisch-bulgarischen Grenze nach Europa zwischen dem Nabucco-Gaspipeline-Projekt unter Federführung der OMV und dem Konkurrenzprojekt TAP (Transadriatische-Pipeline) entscheiden. "Wir wollen unser Gas nach Europa bringen und damit Geld machen", betonte Aserbaidschans Energieminister Natig Alijev (Aliyev) im Gespräch mit Journalisten in Wien.

Die Entscheidung über die Route werde bis Ende Juni getroffen, bekräftigte Alijev am Montagnachmittag. Für die Entwicklung der zweiten Stufe des Gasfeldes Shah Deniz brauche man 27 Mrd. Dollar (20,44 Mrd. Euro) wahrscheinlich noch mehr. Es sei ein sehr großes Investment, das schon mit Verzögerungen von mehreren Jahre kämpfe. Es war geplant, die Entwicklung des Gasfeldes bis 2012/13 zu schaffen, heute sprechen wir davon, dass erstes Gas ab 2017/18 gefördert werden soll, so der Energieminister.

Verzögerungen bei solchen Projekten würden sich sehr negativ auswirken, so der Minister. Am Shah-Deniz-Konsortium sind die Energieriesen BP (25,5 Prozent) und Statoil mit je 25,5 Prozent federführend beteiligt, während die aserbaidschanische staatliche Öl- und Gasgesellschaft Socar, die französische Total, die russische Lukoil und die iranische Ölgesellschaft NIOC je 10 Prozent halten. Die türkische Ölgesellschaft TPAO ist mit 9 Prozent beteiligt.

Für unsere Partner seien die wirtschaftlichen Aspekte sehr wichtig, sie wollen ihre Investments so rasch wie möglich verdienen, betonte Alijev. Daher stünden etwa der Preis, die Höhe des Investments und welche Route der billiger sei, im Vordergrund. "Ich denke, dass wir die beste Lösung aussuchen werden, egal ob es "Nabucco West" oder TAP sein wird." Welches Pipeline-Projekt Vorteile habe, ließ sich der Energieminister aber nicht entlocken: Es sei heutzutage technisch kein Problem, Leitungen über Land oder durchs Meer zu bauen wie im Falle der TAP, betonte er. Unser Ziel ist es, Gas nach Europa zu liefern und dafür die besten Konditionen zu bekommen. Als eines der wichtigsten Kriterien bei der Auswahl der Route werde auch die Preisbindung einerseits an die HUB- bzw.- Ölpreise diskutiert, erläuterte ein Mitarbeiter Alijevs.

Die Bedeutung von Schiefergas wird nach Ansicht von Alijev überschätzt. Beim globalen Energieverbrauch spiele es keine Rolle. Nur ein Land hatte bisher Erfolg bei der Schiefergasproduktion, die USA. China steige derzeit ebenfalls in den Schiefergasentwicklung ein. Um Schiefergas zu fördern, seien Tausende Bohrungen und große Flächen nötig, erinnerte der Energieminister, der keine radikale Änderung auf den Energiemärkten in den nächsten Jahrzehnten erwartet. Allerdings sei die Ära der billigen Energie vorbei, die Energieträger hätten eine stabile, teure Höhe erreicht, weshalb auch immer mehr an Energieeffizienz gearbeitet werde.

(Schluss) lo/itz/sp

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