Große Wahlverdrossenheit 11.06.2013 08:42:30

Italiens Linke triumphiert in Rom

Allerdings zeigt sich auch eine deutliche Wählerverdrossenheit: Am Montag gaben nur 48,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab; in Rom waren es sogar nur 45 Prozent. Es war der erste große Urnengang seit der chaotischen Regierungswahl im Februar, die keinen eindeutigen Sieger und schließlich eine mühsam zusammengeraufte Große Koalition hervorgebracht hatte.

   Sollten sich die vorläufigen Zahlen erhärten, könnte das ein Zeichen für die Stabilität der Großen Koalition auf nationaler Ebene sein. Die Wähler haben den PD-Politiker und Ministerpräsidenten Enrico Letta für seine Entscheidung, sich mit dem Mitte-rechts-Bündnis von Silvio Berlusconi zusammenzutun, offensichtlich nicht abgestraft. Gleichzeitig hat Berlusconis Partei Popolo delle Libertà (PdL) weitaus schlechter abgeschnitten als erwartet.

   Ebenfalls auffällig: Die Fünf-Sterne-Protestbewegung des ehemaligen Komikers Beppe Grillo, die bei den Parlamentswahlen im Februar noch ein Viertel aller Stimmen geholt hatte, schaffte es in den großen Städten nicht einmal in die Stichwahl. Die erste Wahlrunde hatte vor zwei Wochen stattgefunden. Insgesamt wurde in 67 Städten gewählt.

   Nach Ansicht von Beobachtern schmälert das Ergebnis den Anreiz für baldige Neuwahlen. Nach dieser Abstimmung ist es unwahrscheinlich, dass eine der Parteien das Wahlspiel noch einmal spielen will", sagt Franco Pavoncello, Politikwissenschaftler an der Universität John Cabot in Rom.

   DJG/WSJ/chg

  Dow Jones Newswires

Von Giada Zampano

ROM

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