10.06.2013 11:05:00
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Heimisches BIP - EcoAustria: Heuer höchstens 0,5 Prozent BIP-Wachstum drin
"Ein halbes Prozent Wachstum scheint der Plafonds für heuer zu sein", und es sei schon eine kräftige Erholung im zweiten Halbjahr nötig, "um für das Gesamtjahr überhaupt in diese Richtung zu kommen", so der Experte. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) habe diese gedämpfte Erwartung mit der Senkung ihrer Wachstumsprognose auf 0,3 Prozent für heuer ja am Freitag bereits vorweggenommen. Es seien einfach noch die Nachwehen der Schuldenkrise in der Konjunktur sichtbar, und der erhoffte Aufschwung lasse daher länger auf sich warten, meinte Schuh.
Besser sehe es - rein mathematisch betrachtet - dann für das Jahr 2014 aus. Durch einen statistischen Überhang aufgrund des schwächeren heurigen Jahres gäbe es 2014 selbst bei einem Nullwachstum den Ausweis eines Plus von 0,7 Prozent. Daher könnten dann kommendes Jahr tatsächlich rund eineinhalb Prozent Wachstum drin sein, aber der große Aufschwung sei momentan nicht absehbar. Wifo und Institut für Höhere Studien (IHS) sind im März für 2014 von 1,8 Prozent realem BIP-Plus ausgegangen.
Für die nächste Zeit sieht der wissenschaftliche Leiter von EcoAustria eher eine "Stop-and-Go"-Entwicklung mit kurzen kräftigen Aufschwungphasen, die aber immer wieder jäh unterbrochen werden. "Weiterhin werden einander Hoffnung bzw. Euphorie und Ernüchterung ablösen", so der Befund von Schuh.
Auch im jetzt laufenden zweiten Vierteljahr sei durchaus eine weitere Stagnation des heimischen BIP im Quartalsabstand möglich, sagte Wifo-Experte Stefan Schiman am Montag im Gespräch mit der APA. Das wäre dann bereits das fünfte Nullwachstums im Quartalsabstand in Folge. Für das zweite Halbjahr sei dann aber bereits mit einer mäßigen Zunahme der Konjunktur zu rechnen.
Auf eine mäßige Erholung im zweiten Semester deute die Verbesserung des Wifo-Frühindikators zum Jahreswechsel hin, aber auch die Tatsache, dass der Waren-Außenhandel heuer im ersten Quartal doch bessere Zahlen geliefert habe als im letzten Vierteljahr 2012, so Schiman.
Insgesamt würden aber sowohl die Inlands- und die Auslandsnachfrage keine Impulse liefern, bei beiden Komponenten sei Potenzial gegeben. Am ehesten auslösen könnten einen Konjunkturaufschwung in Österreich - auch wenn der nur verhalten ausfallen werde - Impulse aus der Auslandsnachfrage, nimmt der Wifo-Experte an.
(Schluss) sp/kan
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