10.06.2013 10:21:00

Benoit Coure: Geldpolitische Maßnahmen haben ihre Grenzen

Trotz der zeitweiligen Erleichterung, die die geldpolitischen Maßnahmen der Europäische Zentralbank (EZB) gebracht hätten, seien der Geldpolitik Grenzen gesetzt, betonte das französische EZB-Ratsmitglied Benoit Coure in seiner Rede auf der 41. Volkswirtschaftlichen Tagung der Nationalbank in Wien.

So sei etwa die Steuerung der Einkommensverteilung in und zwischen den Ländern Aufgabe der jeweils gewählten Regierungen und anderer Autoritäten. Zwar sei schon wichtige Arbeit getan, aber beim derzeitigen Umfeld sei es sehr wichtig, dass die Regierungen der Euroländer ihre Reformbemühungen fortsetzten, einzeln und gemeinsam. Dabei sollte nicht darauf vergessen werden, das gewinnstrebende Verhalten zu beschränken und die Schwächsten in der Gesellschaft zu schützen.

Die Hauptrolle der EZB sei die Aufrechterhaltung der Preisstabilität. Dies schütze Gruppen mit geringem Einkommen und erhalte den Lebensstandard für die gesamte Bevölkerung. Hinsichtlich Fairness und Ressourcenverteilung sei die Geldpolitik insofern neutral. Diese Neutralität könne aber nur gesichert werden, wenn die Übertragung der Geldpolitik nicht beeinträchtigt werde, betonte Coure.

In Krisenzeiten sollte der Übertragungsmechanismus der geldpolitischen Maßnahmen dadurch verbessert werden, dass die volkswirtschaftlichen Fragmentierungen reduziert werden. Damit könne eine neutrale Verteilung erreicht werden.

Die EZB habe mit ihren Krisenmaßnahmen Marktverzerrungen kompensieren können und damit einen Beitrag zur Wiederherstellung der Verteilungsgerechtigkeit geleistet. Insbesondere hätten unkonventionelle Maßnahmen dabei geholfen, Extremrisiken zu vermeiden, betonte Coure.

(Schluss) ggr/kan

WEB http://www.oenb.at/ http://www.ecb.int

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