Eigene Regeln gebeugt |
06.06.2013 10:25:31
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IWF kreidet sich Fehler bei Griechenland-Rettung an
In dem Bericht bekennen selbst die Fachleute aus Washington, dass die Unsicherheiten bei der Rettung des Landes "so groß waren, dass der Stab nicht fähig war vorauszusagen, ob der Schuldenstand nachhaltig sein würde". Der Währungsfonds gibt außerdem zu, dass seine Vorhersagen zu Wachstum und der Umsetzung der vorgeschriebenen Reformen zu optimistisch waren. Wahrscheinlich wird der IWF sein Fehlereingeständnis am Donnerstag veröffentlichen.
Positiv sehen Lagardes Truppen die Wirkung des Griechenlandpakets auf den Rest der Eurozone. Immerhin habe man für die anderen Euroländer Zeit kaufen können, so dass Europa zum Beispiel den ständigen Rettungsschirm hat aufspannen können. Andererseits wäre ein engagiertes Vorgehen gleich zu Beginn der Notlage wohl günstiger gekommen. Einen Seitenhieb bekommt die EU-Kommission verpasst, die "keine Erfahrung im Krisenmanagement besessen hat". Sie sei außerdem unfähig gewesen, wachstumsfördernde Strukturreformen zu entwerfen.
Der IWF mischt seit Anfang 2010 in der europäischen Staatsschulden- und Bankenkrise als Teil der in den Krisenländern so ungeliebten Troika mit. Ihr gehören auch die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank an. Die Inspektoren der drei Institutionen bewerten seitdem den Reformfortschritt und den Sparkurs der Länder, die Hilfsgelder erhalten, in regelmäßigen Berichten. Sie sind wiederum die Grundlage für die Entscheidung der Euro-Finanzminister, die Kreditraten freizugeben.
Griechenland hat in zwei Hilfspaketen zusammen 240 Milliarden Euro zugesagt bekommen. Vom IWF stammen davon über 40 Milliarden Euro. Direktorin Lagarde hatte sich am Dienstag in einem interview optimistisch gezeigt, dass Athen vielleicht schon im kommenden Jahr an die Finanzmärkte zurückkehren kann, um sich selbst mit Kapital zu versorgen.
DJG/DJN/chg/kla
Dow Jones Newswires
Von Matina Stevis
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