Tui-Chef Joussen: Es geht um Fortbestand der TUI

    FRANKFURT/HANNOVER (dpa-AFX) - Der neue Tui (TUI)-Chef Friedrich Joussen will mit dem jüngst angekündigten Sparprogramm "OneTui" den Erhalt des Reisekonzerns sicherstellen. "Es geht hier um nicht weniger als die Daseinsberechtigung und damit den Fortbestand der TUI AG", sagte Joussen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag). Zwar seien die Maßnahmen insbesondere in der Zentrale in Hannover ein "harter Einschnitt", so Joussen. "Aber wir müssen diesen Weg gehen. In der Zentrale verlieren wir Jahr für Jahr 100 Millionen Euro, unter anderem durch unsere Kostenstruktur. Das kann und darf nicht so weitergehen", fügte der Chef von Europas größtem Reisekonzern hinzu.

    Mit dem Sparprogramm "OneTui" soll im Geschäftsjahr 2014/2015 ein operatives Ergebnis von rund einer Milliarde Euro erwirtschaftet werden, hatte Joussen Mitte Mai erklärt. Zuletzt lag das operative Ergebnis bei 745,7 Millionen Euro. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Konzernzentrale in Hannover soll im Rahmen des Sparplans von derzeit 186 auf unter 100 sinken. Sozialplanverhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern laufen bereits.

    Der frühere Vodafone -Deutschland-Chef Joussen, der im Februar das Ruder vom langjährigen Tui-Chef Michael Frenzel übernommen hatte, bekräftigte seinen Sparwillen: "Meine Geduld ist sehr begrenzt, wenn ein Unternehmensteil Verluste macht oder seine Kapitalkosten nicht verdient." Was sich nicht rechne, werde nicht gemacht, sagte Joussen dem Blatt und fügte hinzu: "Es gibt keine heiligen Kühe."/rad/DP/jha