EZB/Visco: Erholung im Euroraum mit allen Mitteln unterstützen

   Von Christopher Emsden

   Der italienische Notenbankgouverneur Ignazio Visco hat ein düsteres Bild der wirtschaftlichen Lage im Euroraum gemalt und weitere Zinssenkungen der EZB nicht ausgeschlossen. Um die wirtschaftliche Erholung im Euroraum zu fördern, müssten alle verfügbaren Mittel der Wirtschaftspolitik eingesetzt werden, drängte Visco, der auch über eine Stimme im Rat der Europäischen Notenbank (EZB) verfügt. Die zyklische Schwäche weite sich auf die sogenannten Kernländer des Euroraums aus, die von der Staatsschuldenkrise nicht direkt betroffen seien.

   Die von der EZB in den vergangenen zwei Jahren ergriffenen Maßnahmen hätten die Wirtschaftsleistung Italiens in diesem Zeitraum um "mindestens 2,5 Prozentpunkte" gesteigert. Doch hätten die Bemühungen der EZB, die Renditen von Staatsanleihen zu drücken, bisher in der Realwirtschaft nicht zu Erfolgen geführt. Die EZB sei bereit erneut zu intervenieren, wenn dies aufgrund neuer Informationen notwendig erscheine, sagte Visco bei seiner jährlichen Rede vor der italienischen Finanzwelt.

   Der Rat der EZB wird am kommenden Donnerstag zur nächsten geldpolitischen Sitzung zusammenkommen. Einige Volkswirte halten eine weitere Senkung des Leitzinses um 25 Basispunkte nicht für ausgeschlossen, auch über einen negativen Einlagensatz wird weiter spekuliert. Die EZB hatte Anfang Mai den Leitzins um 25 Basispunkte auf das Rekordtief von 0,50 Prozent gesenkt.

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   May 31, 2013 05:54 ET (09:54 GMT)

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