28.05.2013 13:28:00

Forderungsausfälle im Steigflug - OeKB: Entwicklung erinnert an 2008

Die OeKB Versicherung sieht im laufenden Jahr einen rekordverdächtigen Anstieg der Forderungsausfälle bei Exporten, aber auch im Inland. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Schadenquote - Schadenaufwendungen in Relation zu den verdienten Beiträgen - auf knapp 80 Prozent verdoppelt, unter anderem wegen der "sinkenden Zahlungsmoral" und der in Europa steigenden Insolvenzen. "Die ganze Entwicklung erinnert stark an 2008. Auch da stiegen nach ruhigen Jahren die Schäden abrupt an", zeigte sich OeKB Versicherung-Vorstand Karolina Offterdinger am Dienstag in einer Aussendung tief beunruhigt.

Die OeKB Versicherung erwartet auch in den kommenden Monaten einen weiteren Anstieg der Zahlungsausfälle. "Exporteure zocken mit ihrem Umsatz, wenn Sie im blinden Vertrauen liefern. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Schulden nicht beglichen werden, steigt laufend - und das weltweit", warnte Offterdinger. Derzeit sei man "nirgends sicher", auch nicht in Österreich.

Besonders ausfallgefährdet seien derzeit österreichische Exporte nach Venezuela und Nordafrika, hieß es auf APA-Anfrage aus der OeKB Versicherung. Einen Boom würde es weiterhin bei Exportversicherungen nach China geben.

Bis dato hat die Versicherung im laufenden Geschäftsjahr einen "siebenstelligen Betrag ausgezahlt", davon die Hälfte im Bereich Handel. In den ersten fünf Monaten war die Türkei Spitzenreiter bei den ausbezahlten Schäden und löste damit Polen - Top-Schadensland 2012 - ab. Den deutlichen Anstieg der Ausfälle in der Türkei erklärt sich die OeKB Versicherung mit der äußerst dynamischen, ungezügelten Wirtschaftsentwicklung: "Die Türkei ist das europäische China." Auf den weiteren Rängen folgen Rumänien (2012: Platz 4) und Brasilien (2012: Platz 12). Mit Rang 8 haben auch bei österreichischen Abnehmern die Schadenszahlungen stark zugenommen (2012: Platz 14).

(Schluss) cri/ivn

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