Außenhandelsbilanz der Holzindustrie bricht im Vorjahr ein

Das Produktionsvolumen der Österreichischen Holzindustrie hat im Vorjahr mit 7,52 Milliarden Euro zwar fast das Rekordniveau von 2011 erreicht (minus 1,4 Prozent), die Außenhandelsbilanz ist allerdings - obwohl weiter positiv - eingebrochen. "Wir sind mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden", bilanziert Fachverbandsobmann Erich Wiesner. Herausforderungen ortete er bei einer Pressekonferenz am Dienstag "angesichts einer verschlechterten Exportsituation und hohen Rohstoffpreisen, denen niedrige Produktpreise gegenüberstehen". Auch Sägewerke sind nur schwach ausgelastet.

Die Exportquote betrug 2012 mit dem Gesamtvolumen von 4,87 Mrd. Euro 64 Prozent, was einem Rückgang von 7,8 Prozent gegenüber 2011 entspricht. Die Einfuhren stiegen hingegen verglichen zu 2011 um 0,5 Prozent auf 3,74 Mrd. Euro 2012. Diese Werte führten zu einer doch recht deutlichen Verschlechterung der Außenhandelsbilanz um 27,6 Prozent gegenüber 2011. Insgesamt wurde aber um 1,13 Mrd. Euro mehr exportiert, als importiert.

Kostenseitig könne eine "stärkere Mobilisierung der Holzreserven eine Entspannung bringen", so Wiesner. Die Sägeindustrie könne wegen der Knappheit von sägefähigem Nadelrundholz ihre Kapazitäten "bei weitem nicht auslasten". Die Schnittholzproduktion sank 2012 im Vorjahresvergleich auch um 7 Prozent auf 8,97 Mio. Kubikmeter. Wegen der wetterbedingt schlechten Holzversorgung wegen des harten Winters und vor allem der schwachen Nachfrage aus dem Hauptexportmarkt Italien sank die Produktion noch weiter. "Die Aussichten für das Konjunkturelle Umfeld bleiben weiter schwierig."

In den Teilbranchen der Holzindustrie, zu der insgesamt 1.437 Betriebe, davon rund 1.000 Sägewerke, mit 28.500 Mitarbeitern zählen, entwickelte sich der Bau mit einem Produktionsrückgang im Vorjahresvergleich von minus 2,2 Prozent negativ. Der Druck auf die Bauwirtschaft sei weiter stark. Investitionen waren rückläufig. Die Möbelindustrie schloss das Vorjahr hingegen mit einem Plus von 4,4 Prozent ab, auch wenn die Exporte um 3,4 Prozent zurückgingen. Ziel für heuer sei nun wieder eine Exportsteigerung. Bei den Platten (wie Spanplatten) entwickelte sich das Geschäft wie schon im Jahr davor, aktuell erkenne man aber erste Anzeichen einer Konjunkturschwächung heuer. Bei den Skiern entwickelte sich das Geschäft "schwach", in der Verkaufssaison gab es aber eine Stabilisierung. Für heuer sei man vorsichtig optimistisch.

(Schluss) phs/cri