17.05.2013 22:44:30

MÄRKTE USA/Kaufwut an Wall Street ungebremst

   Kaufen, kaufen, kaufen - das scheint momentan die Devise an den Aktienmärkten rund um den Globus zu sein. Auch am Freitag ging es an der Wall Street weiter aufwärts, der Dow-Jones-Index wie der S&P-500 haben wieder einmal neue Allzeit- und Schlusshochs erreicht. Es war überdies die vierte Woche in Folge mit Gewinnen.

   Als Grund wurden gute Konjunkturdaten genannt. Der von der Uni Michigan ermittelte Index zur Verbraucherstimmung überraschte ebenso positiv wie der Index der Frühindikatoren. Doch es sind wohl darüber hinaus weiterhin das billige Geld und die fehlenden Alternativen, die die Anleger in die Aktien treiben. In dieser Woche verdichteten sich zwar Signale, dass die US-Notenbank bald auf die Bremse treten könnte - doch selbst dies hat die Investoren kaum abgeschreckt.

   Der Dow-Jones-Index hat 2013 bereits 17 Prozent gutgemacht. Würde es in diesem Tempo weiter gehen, stünde am Jahresende ein Plus von rund 45 Prozent in der Index-Bilanz. Beeindruckend auch der Lauf vom Tief im März 2009: seit dieser Marke ist der Dow-Jones um 134 Prozent aufwärts marschiert.

   Am Freitag gewann er weitere 0,8 Prozent auf 15.355 Punkte. Der S&P-500 stieg ein Prozent auf 1.666 Punkte. Die neuen Allzeithochs der beiden Indizes liegen bei 15.357 bzw 1.667 Punkten. Der Nasdaq-Composite kletterte um ein Prozent auf 3.499 Punkte und markierte dort auch ein neues Jahreshoch. Das Umsatzvolumen stieg auf 0,85 (Donnerstag: 0,68) Milliarden Aktien. Auf 2.236 (1.229) Kursgewinner kamen 862 (1.858) -verlierer, während 133 (144) Titel unverändert schlossen.

   Am Anleihemarkt gaben die Notierungen deutlich nach. Sowohl die guten Wirtschaftsdaten als auch die Sorge vor einem Ende der Anleihenkäufe durch die Fed drückten auf die Notierungen. Die Rendite zehnjähriger Treasurys stieg auf 1,95 Prozent. Der Dollar hat in Reaktion auf die guten Konjunkturdaten vorübergehend stärker aufgewertet. Der Euro fiel im Tagestief bis auf 1,2796 Dollar, erholte sich aber auf 1,2825 Dollar. Gegenüber dem Donnerstag hat der Dollar aber immer noch zugelegt.

   Der WTI-Ölpreis stieg je Fass um 86 Cents oder 0,9 Prozent auf 96,02 Dollar. Die optimistische Verbraucherstimmung stärkte die Hoffnung auf eine Erholung der Konjunktur. Gold setzte hingegen seine Abwärtsfahrt beschleunigt fort und verbilligte sich um 1,6 Prozent auf 1.364,70 Dollar. Nach dem Settlement fiel er weiter auf 1.356 Dollar und ist nun nicht mehr weit entfernt vom Tief am 15. April. Auf dem Preis lasteten weiter der feste Dollar und die gesunkene Inflationsfurcht. Viele Anleger schichten um in die aktuell ertragreicheren Aktienmärkte.

   Konjunktursensitive Sektoren liefen mit den guten Wirtschaftsdaten nach oben, voran Industrie- und Finanzwerte. Im Dow gewannen Boeing 2,4 Prozent und J.P.Morgan 2,6 Prozent. Die Aktien von Dell schlossen knapp behauptet, nachdem die am Vortag nach Börsenschluss veröffentlichten Geschäftszahlen des Unternehmens enttäuscht haben.

   Auch der Quartalsausweis von Applied Materials hat die Erwartungen verfehlt. CEO Mike Splinter versprach indes, die Profitabilität in den kommenden Monaten steigern zu wollen. Die Aktie des Halbleiterausrüsters stieg um zwei Prozent. Der Kurs der Kaufhauskette J.C. Penney gab gut vier Prozent nach. Das Unternehmen ist im ersten Quartal tiefer als befürchtet in die roten Zahlen gerutscht.

   Aruba Networks ist im dritten Geschäftsquartal in die Verlustzone geraten. Grund sind höhere Steuern und Ausgaben, so dass der gestiegene Umsatz nicht auf den Gewinn durchgeschlagen hat. Die Aktie des Netzwerk-Spezialisten brach um gut 25 Prozent ein.

=== Index Schlussstand Bewegung % Bewegung abs. Dow Jones Industrial 15.354,40 +0,8% +121,18 S&P-500 1.666,12 +0,9% +15,65 Nasdaq-Composite 3.498,97 +1,0% +33,72 Nasdaq-100 3.028,96 +1,0% +29,61

DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 9.40 Do, 17.45 Uhr EUR/USD 1,2832 -0,30% 1,2870 1,2895 EUR/JPY 132,3685 0,35% 131,9059 131,7940 EUR/CHF 1,2477 0,42% 1,2425 1,2402 USD/JPY 103,1570 0,67% 102,4725 102,2030 GBP/USD 1,5169 -0,51% 1,5247 1,5296 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

   DJG/DJN/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   May 17, 2013 16:14 ET (20:14 GMT)

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