14.05.2013 13:19:00

oekostrom AG macht 2012 deutlich mehr Gewinn und wächst weiter

Die oekostrom AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 deutlich mehr Gewinn gemacht und wächst weiter. Dem Ziel von 30.000 Kunden kommt der Ökostromanbieter und - erzeuger heuer bereits deutlich näher. Die Aktion über den Diskonter Hofer zu Jahresbeginn hat 5.600 Kunden gebracht. Eine weitere Aktion könnte im Herbst folgen, im Gespräch sei man diesbezüglich auch mit anderen Handelsunternehmen, sagten die beiden Vorstände Horst Ebner und Wolfgang Stanzel heute, Dienstag, bei der Jahrespressekonferenz. Eine Strompreissenkung für bestehende Kunden könnte 2014 kommen.

Per Ende April 2013 belieferte die oekostrom AG rund 21.100 Kunden (Zählpunkte). Mit der Jänner-Aktion bei Hofer sei ein "Stromcoup" gelungen, man habe mit dem Angebot den Nerv der Stromkunden getroffen, so Ebner. Gestiegen sei dadurch auch die Bekanntheit der oekostrom AG. Ziel sei es, Ökostrom leistbar zu machen. Insgesamt habe man heuer bereits rund 6.900 neue Kunden gewonnen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 stieg die Kundenzahl ähnlich wie 2011 um 5.000. Die angestrebte Größenordnung von 30.000 Kunden könnte im Laufe des nächsten Jahres erreicht werden, wenn alles gut laufe.

Die Preise seien im Vorjahr Anfang Juli gesenkt worden. Für heuer sei für Bestandskunden keine Preissenkung geplant, 2014 könnte eine Preissenkung als Möglichkeit geprüft werden. Der Stromeinkauf erfolge zwei bis drei Jahre im Voraus. Damals seien die Beschaffungspreise höher gewesen. Bei der Neukundenaktion bei Hofer habe es auf Grund der günstigeren Einkaufsmöglichkeiten schon einen niedrigeren Tarif gegeben.

Der Umsatz der oekostrom-Gruppe stieg 2012 um 7 Prozent auf 36,9 Mio. Euro. Das Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) erhöhte sich von 94.000 Euro auf 1,1 Mio. Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) drehte von minus 390.000 auf plus 406.000 Euro. Das Jahresergebnis stieg von 87.000 Euro auf 395.000 Euro. Das Ergebnis wäre deutlich besser ausgefallen, wenn nicht 2012 ein letztes Mal durch vergleichsweise teure Stromzukäufe belastet gewesen wäre, so Stanzel. Das Eigenkapital betrug 8,65 (8,72) Mio. Euro. Beschäftigt waren per Ende Dezember 28 Mitarbeiter, davon 7 Teilzeitbeschäftigte.

Die Stromkennzeichnung entspreche der Verordnung der Regulierungsbehörde E-Control, betonte Ebner. Demnach werden null fossile und nukleare Energieträger ausgewiesen. Der Wasserkraft-Anteil liegt bei knapp über 80 Prozent. Der Windkraftanteil erhöhte sich im Vorjahr auf rund 14 Prozent (nach rund 8 Prozent im Jahr davor) und Photovoltaik auf rund 1,1 Prozent. Biomasse machte rund 3,4 Prozent aus und Biogas rund 1 Prozent. Der Anteil der Kleinwasserkraft werde trotz geplanter Investitionen vor allen in Windkraft und Photovoltaik wegen der steigenden Kundenzahl zunächst stabil bleiben. Längerfristig werde der Windkraftanteil aber weiter steigen und Wasserkraft bei rund 75 Prozent zu liegen kommen.

Die Stromlieferungen an Endkunden stiegen 2012 um 23 Prozent auf rund 130.000 Megawattstunden (MWh), das entspreche Strom für rund 30.000 Haushalte. Die Stromlieferungen im internationalen Handelsgeschäft, vor allem Lieferungen an Ökostrom-Anbieter in Deutschland, sanken um 14 Prozent auf rund 198.000 MWh. Die Zahl der Photovoltaik-Einspeiser stieg von 532 auf 788, aktuell seien es bereits mehr als 800. Es handle sich Großteils um kleine Anlagen auf Dächern, die die überschüssige Stromerzeugung verkaufen. Die oekostrom AG forciere die Erzeuger/Verbrauchergemeinschaft.

Bei der Stromerzeugung habe die oekostrom AG von einem guten Windjahr profitiert. 2012 sei das bisher beste Jahr gewesen, "auch 2013 schaut gut aus", so Stanzel. In Kittsee wurden im dritten Quartal die beiden neuen Anlagen in Betrieb genommen. In der Slowakei hat die oekostrom eine 1-MW-Photovoltaik-Anlage in Teriakovce gekauft. Insgesamt stieg die eingespeiste Stromproduktion um 30 Prozent auf rund 55.500 MWh.

Investiert wurden im Vorjahr rund 10 Mio. Euro, bis 2017 sind 60 Mio. Euro geplant. Derzeit hat die oekostrom einige Projekte im Visier, vor allem im Osten Österreichs. Dafür seien ab 2014 Kapitalmaßnahmen angedacht seien, hieß es heute.

(Schluss) itz/ivn

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