Gewinn steigt um die Hälfte 14.05.2013 17:21:00

OMV im ersten Quartal mit vier Prozent Umsatzplus

Den Periodenüberschuss hat der börsenotierte Öl- und Gaskonzern um 52 Prozent auf 951 Millionen Euro verbessert. Das teilte die OMV am Dienstag ad hoc mit. Der den Aktionären zuzurechnende und um Lagereffekte bereinigte Überschuss vor Sondereffekten ging jedoch um acht Prozent auf 349 Millionen Euro zurück.

Damit entwickelten sich die Erlöse der OMV in den ersten drei Monaten etwas schwächer als erwartet - von der APA befragte Analysten hatten mit einem Umsatzplus von elf Prozent gerechnet. Der Rückgang des CCS-bereinigten Nettogewinns fiel jedoch weniger deutlich aus als befürchtet, hier hatten die Analysten einen Einbruch um zwölf Prozent erwartet. Das um Lagereffekte bereinigte Betriebsergebnis (CCS EBIT) verbesserte sich um sechs Prozent auf 851 Millionen Euro.

"Trotz der Veräußerungen in der britischen Nordsee und dem Produktionsstopp in Schiehallion (GB), um die Feldneuentwicklung voranzutreiben, konnten wir unsere Produktion gegenüber Q4/12 steigern", kommentierte OMV-Chef Gerhard Roiss das Ergebnis laut Aussendung. "Als Teil unseres Performancesteigerungs-Programms 'energize OMV' konnten wir das Working Capital um mehr als 500 Millionen reduzieren. Diese ausgezeichneten Ergebnisse des ersten Quartals und unsere starke Cashflow-Generierung bestätigen unsere Fortschritte zur Erreichung der ehrgeizigen Profitabilitätsziele und unterstützen unser Investitionsprogramm."

Die Umsatzsteigerung um vier Prozent hat die OMV vor allem durch höhere Gas-Verkaufsmengen erreicht. Die gesamte Tagesproduktion von Erdöl, NGL (Natural Gas Liquids) und Erdgas lag mit 302.000 boe um 1 Prozent über dem Niveau des ersten Quartals 2012, wobei es bei Öl und NGL wegen der Wiederaufnahme der Produktion in Libyen und im Jemen eine Steigerung um 4 Prozent gab.

Die Gesamtverkaufsmenge sank vor allem wegen geringerer Verkäufe in Libyen, Österreich und Großbritannien um 9 Prozent.

Das Konzern-EBIT lag mit 1,261 Mrd. Euro deutlich über dem Wert vor einem Jahr (912 Mio. Euro). Das liege vor allem an dem einmaligen positiven EBIT-Effekt von 440 Mio. Euro durch den abgeschlossenen Verkauf von LMG Lagermanagement GmbH (LMG), einem Unternehmen, das einen Großteil der österreichischer Pflichtnotstandsreserve der OMV hält und verwaltet, aber auch an wesentlich besseren Raffinerie- und Petrochemie-Margen. Auch die Netto-Sondererträge von 427 Mio. Euro stammen vor allem aus dem LMG-Verkauf.

Der EBIT-Beitrag der Rumänien-Tochter Petrom lag mit 351 Mio. Euro unter dem Wert des Vorjahresquartals (413 Mio. Euro), da heuer der Explorationsaufwand höher war und die Verkaufsmenge im E&P-Bereich geringer.

Das um Lagereffekte bereinigte Betriebsergebnis (CCS EBIT) von Sondereffekten stieg von 800 Mio. Euro auf 851 Mio. Euro - dabei wurden negative CCS-Effekte von 17 Mio. Euro gebucht. Der Beitrag der Petrom lag mit 360 Mio. Euro um 5 Prozent unter dem Wert des Vorjahres.

Der Finanzerfolg war mit -58 Mio. Euro deutlich schlechter als im ersten Quartal 2012 (-10 Mio. Euro). Die Ursache seien vor allem geringere Ergebnisbeiträge von assoziierten Unternehmen, heißt es im Quartalsbericht. Die laufenden Ertragsteuern des OMV-Konzerns betrugen im ersten Quartal 270 Mio. Euro. Die effektive Steuerquote verringerte sich von 31 auf 21 Prozent - ebenfalls eine Folge des LMG-Verkaufs, aber auch geringerer Verkaufsmengen in Libyen.

Der den Aktionären zuzurechnende Periodenüberschuss stieg von 452 Mio. Euro auf 786 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie im Quartal lag bei 2,41 Euro, das CCS-Ergebnis je Aktie vor Sondereffekten betrug 1,07 Euro (nach 1,39 Euro).

Die OMV hat ihre Nettoverschuldung gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal um 37 Prozent auf 2,415 Mrd. Euro reduziert, der Verschuldungsgrad beträgt 15 Prozent. Der Cash-Flow aus der Betriebstätigkeit stieg um 9 Prozent auf 1,405 Mrd. Euro.

Die Reduktion der Belegschaft im Gesamtkonzern wird weiter fortgesetzt - die Mitarbeiterzahl sank im Jahresabstand um 5 Prozent auf 27.777.

Für das Gesamtjahr 2013 erwartet die OMV, dass der durchschnittliche Brent-Rohölpreis weiterhin über 100 Dollar je Barrel liegen wird. Auf den europäischen Gasmärkten dürften die Preise weiterhin zunehmend durch Hubpreise statt durch an den Ölpreis gebundene Gaspreise beeinflusst werden.

In Rumänien werden die Gaspreise liberalisiert, im Juli und Oktober soll dort der Gaspreis für Nicht-Privathaushalte erhöht werden.

Die Raffinerie-Margen werden aufgrund gedämpfter Nachfrage - und weil OMV-Kapazitäten wieder in Betrieb gehen - heuer auf ein "moderates Niveau" zurückgehen, so die Erwartung. Im Petrochemie-Geschäft sollen die Margen auf dem Niveau von 2012 bleiben. Das Tankstellengeschäft kämpft weiterhin mit einer schwachen Nachfrage.

ivn/sp

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