07.05.2013 10:40:30

Lufthansa-Vorstand schnallt den Gürtel enger

   Von Kirsten Bienk

   Nachdem der Vorstand der Lufthansa bereits Mitarbeitern und Aktionären Beiträge zum Sparprogramm Score abgerungen hat, schnallt er nun auch den eigenen Gürtel enger. Die fünf Mitglieder des Konzernvorstands verzichten nach Angaben ihres Vorsitzenden Christoph Franz vom 1. Juli 2013 bis zum 31. Dezember 2014 auf 5 Prozent ihrer Grundvergütung.

   Außerdem spart das Management noch an anderer Stelle. Ein freier Vorstandsposten bei der Lufthansa-Passage wird nicht neu besetzt. Zudem bekleidet der bereits am Vortag in den Konzernvorstand bestellte Harry Hohmeister auch weiterhin seinen Posten als Vorstandsvorsitzender der Tochter Swiss. "Diese Veränderungen im Vorstand sind kostenneutral beziehungsweise reduzieren unsere Kosten", sagte Franz der Hauptversammlung laut Redetext.

   Der Vorstandsvorsitzende versuchte zudem, die Aktionäre zu beschwichtigen. Sie beklagen sich bereits seit Wochen darüber, dass Deutschlands größte Airline trotz eines hohen Gewinns im vergangenen Geschäftsjahr keine Dividende zahlt. Der Vorstand hatte entschieden, mit dem Geld lieber neue Flugzeuge zu kaufen und so die Verschuldung im Griff zu behalten. Franz begründete diese Entscheidung mit dem kontinuierlichen Rückgang des operativen Gewinns in den zurückliegenden Jahren. "Sobald es uns gelungen ist, den Ergebnistrend nachhaltig umzukehren, werden wir wie gewohnt auch wieder Ausschüttungen an Sie vornehmen", sagte Franz.

   Der Vorstandsvorsitzende bekräftigte zudem seine Einschätzung, dass es keine Alternative zum Sparprogramm Score gibt. Die vergleichbare operative Marge sei 2012 um 1,1 Prozentpunkte auf ein Niveau von 2,3 Prozent gesunken, womit die Zukunftsfähigkeit der Airline auf Dauer nicht garantiert werden könnte. Es müssten unbedingt weitere Verbesserungen folgen. Bis zum Jahr 2015 will Lufthansa den operativen Gewinn um 1,5 Milliarden Euro steigern.

   Abgesehen von den vielen Sparmaßnahmen, zu denen auch der Abbau von 3.500 Verwaltungsstellen zählt, setzt das Management auch auf weitere strategische Partnerschaften mit anderen Fluggesellschaften. Sie werden Franz zufolge im Rahmen der Konsolidierung der weltweiten Luftfahrt immer wichtiger. Lufthansa will "vertiefende Partnerschaften" zunächst innerhalb des Luftfahrtbündnisses Star Alliance prüfen, sagte der Vorstandsvorsitzende. Details nannte er aber nicht. Beobachter rechnen seit Monaten damit, dass Lufthansa noch enger mit Turkish Airlines kooperiert.

   Gegenwärtig arbeiten die Deutschen mit United Airlines, Air Canada und All Nippon Airways in Gemeinschaftsunternehmen zusammen.

   Kontakt zur Autorin: kirsten.bienk@dowjones.com

   DJG/kib/brb

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