353.120 ohne Job |
02.05.2013 14:40:00
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Arbeitslosigkeit steigt hierzulande im April drastisch
Ende April gab es 273.121 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim AMS stieg gar um 14,3 Prozent auf 79.999 Personen. Trotz der im EU-Vergleich nach Eurostat niedrigsten Arbeitslosenquote in Österreich könne sich die österreichische Wirtschaft und damit auch der Arbeitsmarkt nicht vollkommen von der anhaltenden internationalen Wirtschaftsflaute abkoppeln, so das Ministerium.
Nach Branchen betrachtet haben sich Fahrzeug- und Maschinenbau und der Bausektor im April schwach entwickelt. Geringe Zulassungszahlen bei Kraftfahrzeugen und die Zurückhaltung in der Industrie bei Neuinvestitionen brachten den exportorientierten Metallbereich in Absatzschwierigkeiten. Auch der Bausektor zeigte nach dem langen Winter keine nachhaltige Erholung, der Neubau blieb hinter dem erhöhten Bedarf zurück, erläutert das Arbeits- und Sozialministerium.
Das zeige sich in einer um 14,5 Prozent (+2.784) gestiegenen Bauarbeitslosigkeit und einer um 6,0 Prozent (+1.607) höheren Arbeitslosigkeit bei Leiharbeitern. Da Metall und Bau männerdominierte Arbeitsbereiche sind, stieg die Arbeitslosigkeit bei Männern besonders stark: Mit +10,4 Prozent (+14.166) sind zwei Drittel der Arbeitslosigkeitszunahme auf Männer zurückzuführen.
Die Arbeitslosigkeit bei Frauen stieg mit 6,2 Prozent (+7.132) unterdurchschnittlich. Verantwortlich dafür ist das Ende der Tourismus-Wintersaison, jedoch auch im Reinigungsgewerbe und teils auch im Gesundheits- und Sozialbereich gab es Zuwächse. Und auch bei den Handelsangestellten stieg die Zahl der Arbeitslosen um 7,5 Prozent (+2.769).
Nach Altersgruppen gegliedert waren die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im April besonders betroffen. In der Altersgruppe 50+ stieg die Arbeitslosigkeit um 12,7 Prozent (+7.353) überdurchschnittlich. Die Jugendlichen (15 bis 24 Jahre) verzeichneten mit 5,1 Prozent (+1.988) hingegen einen geringeren Zuwachs.
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) verweist auf die trotz höherer Arbeitslosigkeit ebenfalls gestiegene Beschäftigung: Im Jahresabstand sind in Österreich 22.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden. 3,358 Millionen Menschen waren Ende April in Österreich unselbstständig beschäftigt.
"In Summe hebt sich der österreichische Arbeitsmarkt von der zum Teil besorgniserregenden internationalen Entwicklung nach wie vor positiv ab, dennoch bleibt auch bei uns die Zahl der vorgemerkten Personen ansteigend", so Hundstorfer in einer Aussendung. Laut den jüngsten Eurostat-Daten hatte Österreich im März sowohl bei der allgemeinen Arbeitslosigkeit (4,7 Prozent) als auch bei der Jugendarbeitslosigkeit (7,6 Prozent) die niedrigste Rate in der EU.
Gemäß den Wirtschaftsforschern werden sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nur sehr allmählich verbessern. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen liegt mit 28.111 um 12,2 Prozent (3.906) unter dem Vorjahr. Hundstorfer will nun die beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitischen Anstrengungen in den kommenden Monaten im Hinblick auf eine nachhaltige Trendwende verstärken.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit war im April in allen Bundesländern zu verzeichnen. Am stärksten fiel die Zunahme im Industrie-geprägten Oberösterreich (+13,4 Prozent) und in Kärnten (13,3 Prozent) aus. Zahlenmäßig die meisten vorgemerkten Arbeitslosen waren in der Bundeshauptstadt mit 83.697 gemeldet, der prozentuelle Anstieg war mit +5,9 Prozent aber gering. Besser entwickelte sich nur noch Vorarlberg mit 4,3 Prozent mehr Arbeitslosen. Bei den Schulungsteilnehmern legte Wien allerdings mit 24,8 Prozent am stärksten zu. Insgesamt waren alleine in der Bundeshauptstadt 117.168 Menschen ohne Arbeitsplatz. Jeder Dritte ohne Job ist also in Wien. Am zweiten Platz folgt Niederösterreich mit 54.337 Menschen ohne Job (43.051 Arbeitslose, 11.286 in Schulung).
Bei Inländern waren Ende April im Vorjahresvergleich um 6,8 Prozent mehr Menschen arbeitslos, bei Ausländern fiel der Zuwachs mit 14,3 Prozent überdurchschnittlich aus. Von den 273.121 vorgemerkten Arbeitslosen waren 63.907 Ausländer. Deutlich gestiegen ist die Zahl der Arbeitslosen mit "gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen", nämlich um 10,7 Prozent auf 43.195. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die länger als ein Jahr vorgemerkt sind, stieg um 25,6 Prozent (+1.255) auf 6.158 Personen.
gru/cs
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