02.05.2013 06:41:31

DIW-Chef hält Zinssenkung durch EZB für "nicht effektiv" - Zeitung

   Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hält eine weitere Zinssenkung vonseiten der Europäischen Zentralbank (EZB) für nicht effektiv. "Der Effekt auf die Refinanzierungsbedingungen der Banken und die Liquidität wäre sehr gering", sagte Marcel Fratzscher im Interview des Handelsblatts.

   "Das Problem, dass die Geldpolitik viele Unternehmen in den Krisenländern nicht erreicht, liegt sicher nicht an zu hohen Zinsen, sondern an den Problemen der Banken und weiterhin hohen Risiken", ergänzte der 42-jährige Wissenschaftler, der sich in seinen Forschungen vor allem auf die europäische Schuldenkrise kapriziert hat. Fratzscher ist zudem der Ansicht, dass eine Zinssenkung nicht nur als positives Signal verstanden werden könnte: "Märkte und Unternehmen könnten sie so interpretieren, dass die EZB sich weit größere Sorgen um die konjunkturelle Situation im Währungsgebiet macht als erwartet."

   Die EZB, so Fratzscher, "mag es daher als weise erachten, sich den wenigen Spielraum, den sie auf der Zinsseite noch hat, für eine schwierigere Situation aufzusparen". Seiner Einschätzung nach bleibt der mittelfristige Konjunkturausblick trotz zuletzt schlechterer Nachrichten unter dem Strich positiv

   DJG/chg

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   May 02, 2013 00:09 ET (04:09 GMT)

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